+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
16.04.2024 ‧ dpa-Afx

Aktien Frankfurt: Dax schwach - US-Zinspolitik und Nahostkonflikt verunsichern

-%
MDAX

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag nachgegeben. Negative Impulse kamen vor allem aus den USA, wo die Börsen zum Wochenauftakt spürbar Federn gelassen hatten. Inzwischen aber bahnt sich an der Wall Street ein stabiler bis freundlicher Handelsstart an, sodass der Dax seine Verluste etwas eindämmen konnte. Die Unsicherheit sei allerdings nach wie vor "so hoch wie lange nicht mehr", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.

Nach Ostern sei die lang erwartete Korrektur an den Börsen eingeleitet worden, ergänzte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Zum einen beunruhigt das Thema Zinsen, zum anderen die sich weiter zuspitzende Situation im Nahen Osten. Die vom Forschungsinstitut ZEW ermittelten, und etwas besser als erwartet ausgefallenen Stimmungsdaten deutscher Finanzexperten bewegten den Markt indes kaum.

Am Nachmittag verlor der deutsche Leitindex 1,12 Prozent auf 17 824,36 Punkte. Der MDax sank um 1,57 Prozent auf 26 032,20 Zähler und ähnlich wie am deutschen Markt sah es auch europaweit aus.

Auf seinem Erholungspfad am Montag hatte der Dax noch zeitweise die 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend übersprungen und war in Richtung 18 200 Punkte geklettert. Im Verlauf gab er dann jedoch einen Großteil seiner Gewinne wieder ab, weshalb Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets warnt: "Solange es dem Dax nicht gelingt, die Schlüsselunterstützung bei 18 200 Punkten zurückzuerobern, bleibt er im Korrekturmodus." Bei einer weiteren Eintrübung der Nachrichtenlage sei sogar ein Fall bis auf 17 700 und anschließend 17 000 Punkte denkbar.

Angesichts starker US-Wirtschaftsdaten wie dem Arbeitsmarktbericht oder den Einzelhandelsumsätzen sowie der hartnäckigen Inflation stellen sich vermehrt Anleger die Frage, ob es in diesem Jahr überhaupt eine Zinssenkung in der weltgrößten Volkswirtschaft geben wird. Daher werden die März-Daten zur US-Industrieproduktion an diesem Nachmittag besonders in den Blick rücken.

Zudem schwebt über dem Markt die Sorge über eine weitere Nahost-Eskalation, denn Israel will den iranischen Großangriff laut Angaben der Militärführung des Landes nicht unbeantwortet lassen. Man wäge die weiteren Schritte ab, hieß es. Bisher wurde allerdings noch nicht über die Reaktion entschieden.

Unter den Einzelwerten legten Fresenius an der Dax-Spitze um 3,4 Prozent zu. Der Klinikbetreiber und Gesundheitskonzern gab am Vorabend die US-Markteinführung des Biosimilars Tyenne bekannt. Dabei handelt es sich um ein Nachahmerprodukt des zuvor patentgeschützten Antikörpers Tocilizumab gegen verschiedene Autoimmunerkrankungen. Die Anteile des Konsumgüter- und Klebstoffherstellers Beiersdorf stiegen nach der Anhebung des Umsatzziels für 2024 um 1,7 Prozent.

Im MDax gewannen Nordex 0,4 Prozent. Der Windkraftanlagenhersteller hatte am Morgen seine Auftragseingänge für das erste Quartal bekannt gegeben.

Am Vorabend bereits hatte der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk Eckzahlen für sein erstes Quartal veröffentlicht und zugleich die Jahresziele bestätigt. Analysten lobten die Margenentwicklung. Die Aktien stiegen im SDax um 1,4 Prozent.

Weiter abwärts dagegen ging es mit rund 9 Prozent für Varta . Die Papiere waren am Freitag bereits um mehr als 30 Prozent abgesackt und am Montag nochmals um weitere 8 Prozent. Der Batteriehersteller hatte vor dem Wochenende das eigene Umstrukturierungskonzept als unzureichend bezeichnet. Er braucht erneut Geld.

Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,0640 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montag auf 1,0656 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,43 Prozent am Vortag auf 2,49 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,27 Prozent auf 124,72 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,34 Prozent auf 131,46 Punkte./ck/mis

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

Quelle: dpa-AFX

Jetzt sichern Jetzt sichern