FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt ist auch am Mittwoch weitergegangen. Der Dax erreichte den fünften Tag in Folge eine Bestmarke. Erstmals überwand der Index die Marke von 17 600 Punkten. Am frühen Nachmittag legte der Dax um 0,25 Prozent auf 17 600 Punkte zu.
"Der Aktienmarkt treibt die Anleger, die auf eine Korrektur setzen, weiter vor sich her", sagt der Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Nur rund zweieinhalb Prozent trennen den deutschen Leitindex noch von 18 000 Punkten, die der Experte als nächstes Ziel bezeichnet.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel konnte dem Dax nicht folgen und verlor 0,8 Prozent auf 25 748 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 trat auf der Stelle.
"Rücksetzer werden zum Einstieg genutzt, was darauf schließen lässt, dass Marktteilnehmer wenig Sorge vor einer bevorstehenden Konsolidierung oder Korrektur haben", merkte die Landesbank Helaba zur Aktien-Rally an. "Sie wollen vielmehr die Chance auf weitere Kursgewinne nicht verpassen".
Zu den Spitzenwerten im Dax zählten Mercedes-Benz mit plus 1,6 Prozent. Die US-Bank Jefferies riet zum Kauf der Aktien und begründete dies mit einer starken Bilanz und reichlich Liquidität im Autokonzern.
Enttäuschende Quartalsziele des niederländischen Chip-Zulieferers ASM International belasteten die europäische Chip-Branche. Als Dax-Schlusslicht fielen Infineon -Aktien um 3,4 Prozent. Mit Süss Microtec fiel ein weiterer Titel aus der Halbleiterbranche um fast 7 Prozent. Hier hatte die Warburg Bank die Kaufempfehlung gestrichen.
Papiere von Lanxess büßten als einer der größten Verlierer im MDax 4,3 Prozent ein. Der Chemiekonzern nimmt Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe vor. Betroffen sind zwei Geschäftsfelder und die Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen für Hochleistungskunststoffe Envalior. Das belastete auch Aktien anderer Chemieunternehmen wie Evonik und die des Duftstoffhersteller Symrise .
Im Nebenwerteindex SDax sackte der Aktienkurs des Online-Brokers Flatexdegiro nach der Vorlage von Geschäftszahlen um fast 8 Prozent ab. Für die Anteile des Gebrauchtwagenhändlers Auto1 ging es - ebenfalls nach Zahlen - sogar um mehr als 9 Prozent nach unten.
Am Devisenmarkt fiel der Euro zeitweise unter die Marke von 1,08 US-Dollar, zuletzt kostete er 1,0820 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0856 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fielen die Kurse. Der Rentenindex Rex gab um 0,16 Prozent auf 124,82 Punkte nach. Die Umlaufrendite stieg von 2,46 Prozent am Dienstag auf 2,50 Prozent. Der Bund-Future legte um 0,20 Prozent auf 132,37 Punkte zu./bek/jha/
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX