FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Rekordhoch des Dax am vergangenen Donnerstag dürfte einige Anleger zum Wochenstart Gewinne mitnehmen. US-Technologiewerte geben nach dem Arbeitsmarktbericht in der weltgrößten Volkswirtschaft am Freitag mit schwachen Kursen einen Korrekturtrend vor. Das muss laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners an den europäischen Börsen an diesem Montag zunächst verarbeitet werden.
Rund eine Stunde vor dem Handelsauftakt signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,4 Prozent auf 17 750 Punkte. Am Donnerstag noch hatte er sich der Marke von 18 000 Punkten weiter genähert und bei 17 879 Punkten einen Höchststand erreicht. Am Freitag dann hielt er sich einem kleinen Minus von knapp 0,2 Prozent weitgehend stabil. Aus technischer Sicht allerdings sei der Dax "deutlich überkauft", wie Altmann sagt, weshalb er nach der langen Rekordjagd "eine schwierige Woche" erwartet.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte ebenfalls etwas schwächer in den Tag starten.
Spannend wird es an den Börsen am Dienstag, wenn die Inflationsdaten aus den USA für Februar anstehen. "Die überraschend hohen Januar-Zahlen zur US-Inflation haben an den Märkten für Unruhe gesorgt", schrieben die Experten der Commerzbank. Daher werde sich zeigen müssen, inwieweit es sich um Einmaleffekte gehandelt habe oder nicht. Sie selbst erwarten erneut einen recht starken Anstieg der Verbraucherpreise. Und käme es so, dürfte das die US-Notenbank Fed in ihrer abwartenden Haltung bestätigen und den Markt wohl enttäuschen.
Mit Zahlen steht an diesem Montag der Immobilienkonzern LEG im Blick. Der MDax -Konzern schloss das vergangene Jahr wegen einer Abwertung des Immobilienportfolios mit einem Milliardenverlust ab, während im Vorjahreszeitraum noch einen Gewinn ausgewiesen worden war. Für 2023 will der LEG-Vorstand dennoch eine Dividende von 2,45 Euro je Aktie zahlen. Die Jahresziele für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen zudem. Händler waren insgesamt positiv gestimmt. "2023 ist besser als befürchtet ausgefallen und die Dividende höher als erwartet", hieß es. Zudem habe es keine Änderungen an den Zielen für 2024 gegeben. Auf der Handelsplattform Tradegate legte die Aktie im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag um 1,7 Prozent zu. Jahreszahlen legte zudem auch Hypoport aus dem SDax vor.
Leicht negativ werteten Händler unterdessen die Streikaktivität bei der Lufthansa . Kaum war der Warnstreik beim Bodenpersonal zu Ende gegangen, rief die Kabinengewerkschaft Ufo die rund 19 000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline für diesen Dienstag und Mittwoch zum Streik auf. Auf Tradegate zeigte sich die Aktie unterdessen kaum verändert.
Bewegen dürfte zudem, dass die Baader Bank dagegen das Papier von Hugo Boss nach dem jüngsten Kursrutsch von "Add" auf "Buy" hochstufte. Auf dem aktuellen Niveau der Aktie sei das Chance-Risiko-Verhältnis verlockend, schrieb Analyst Volker Bosse. Die Aktie legte auf Tradegate moderat zu. Wacker Neuson könnten nach einer Abstufung durch das Bankhaus Metzler einen Blick wert sein. Die Analysten strichen ihre Kaufempfehlung./ck/mis
Quelle: dpa-AFX