FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Kursrally zum Wochenstart dürfte es am Dienstag an der Frankfurter Börse nochmals ein Stück weit bergauf gehen. Gestützt auf einige gut ankommende Quartalsberichte signalisierte der X-Dax
Die Anleger hatten tags zuvor neuen Mut geschöpft durch Frühindikatoren, die sowohl in China als auch in Europa und den USA "die Hoffnung auf eine Rückkehr in die wirtschaftliche Normalität" zurückbrachten, wie es Marktbeobachter Jochen Stanzl von CMC Markets formulierte. Dabei herhalten als zentrales Argument muss einmal mehr das viele Geld, für das bei der Suche nach attraktiven Anlagemöglichkeiten eigentlich nur der Aktienmarkt bleibt.
"Trotz der gestrigen Kurssteigerung steht die Erholung an den Börsen auf tönernen Füßen", warnte jedoch Marktbeobachter Christian Henke von IG Markets mit Blick auf die derzeitigen Infektionszahlen mit dem Coronavirus. Außerdem blicken Anleger gespannt nach Washington, wo Republikaner und Demokraten weiter über neue Maßnahmen in der Viruskrise streiten. Experten sehen es hier als eingepreist an, dass es am Ende einen Kompromiss geben wird.
Am Dienstag ist es nun ein neuer Tag, an dem vor allem Quartalsberichte die Anleger beschäftigen. Auf Unternehmensseite überwogen am Morgen zunächst die positiven Reaktionen auf die jüngsten Quartalsberichte. Konjunkturell dürften die US-Auftragseingänge am Nachmittag ins Blickfeld rücken.
Mit Bayer
Bayer jedoch blickt vorsichtiger auf das Gesamtjahr. Der Dax-Konzern verwies auf ein geringer als bislang angenommenes Wachstum sowie in der Agrarsparte auf einen wettbewerbsintensiven Sojabohnenmarkt. Die Aktien waren vorbörslich mit minus ein Prozent eine negative Ausnahme in der Dax-Familie.
Im MDax
Fraport rückten vorbörslich um 3,7 Prozent vor, der Flughafenbetreiber schlug sich mit einem Verlust von rund 182 Millionen Euro besser als von Experten befürchtet. Er will auf die Corona-Krise nun mit Stellenstreichungen reagieren. Wie angekündigt sollen in Frankfurt bis zu 4000 Jobs wegfallen.
Bei Evonik haben robuste Geschäfte mit Desinfektionsmitteln sowie mit der Pharma- und Lebensmittelbranche die Folgen der Autokrise ein Stück weit gemildert. Das operative Ergebnis fiel besser aus als die zuletzt gestiegenen Analystenschätzungen. Die Aktie rückte auf Tradegate um 3,3 Prozent vor.
Metro wurden außerbörslich außerdem etwa vier Prozent höher gehandelt. Laut Analyst James Grzinic von Jefferies Research ist der Umsatz am Heimatmarkt weniger deutlich zurückgegangen als befürchtet. Außerdem blickt der Handelskonzern wieder positiv in die Zukunft. Der Umsatz im Juli sei nach schlechten Monaten in der Corona-Krise wieder auf Vorjahresniveau gewesen./tih/jha/
Quelle: dpa-AFX