FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Sprung über die Marke von 14 500 Punkten dürfte sich der Dax am Freitag mangels Impulsen von der Wall Street zunächst eine Verschnaufpause gönnen. Eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax
Getrieben von positiven Signalen der US-Notenbank, die nunmehr ein etwas gemäßigteres Tempo bei der Zinswende in Aussicht stellt, hatte der Dax am Vortag erstmals seit Juni die Marke von 14 500 zurückerobert. Börsianer wittern damit die Chance auf eine Jahresendrally - obwohl aus technischer Sicht der Markt zumindest kurzfristig als durchaus überkauft gilt.
Die Hoffnung auf weniger stark steigende Zinsen hatte in den vergangenen Wochen für steigende Notierungen an den Finanzmärkten gesorgt. Der Dax etwa hat seit seinem Tief Ende September mittlerweile mehr als 22 Prozent hinzugewonnen, aktuell winkt damit die achte Woche mit Gewinnen in Folge. In den vergangenen vier Handelstagen legte der deutsche Leitindex bislang um 0,7 Prozent zu. Die nächste wichtige Hürde auf dem Weg nach oben wäre nun das Zwischenhoch aus dem Juni bei 14 709 Punkten.
Wie schon am Vortag dürfte derweil auch die letzte Handelssitzung der Woche in eher ruhigen Bahnen verlaufen, denn an der Wall Street wird nur verkürzt gehandelt. Viele Amerikaner gönnen sich nach dem Feiertag "Thanksgiving" ein verlängertes Wochenende. Stattdessen begeht der Einzelhandel mit dem "Black Friday" den Start in das Weihnachtsgeschäft.
Begleitet wird die Rabattschlacht von der bangen Frage, wie die kommenden Wochen angesichts der immer noch hohen Inflation und allgemein gedämpfter Konsumlust laufen werden. Die ersten Zahlen zu den Umsätzen am Black Friday haben deshalb nach Einschätzung von Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners "das Potenzial, über die zukünftige Richtung an den Börsen zu entscheiden oder zumindest mitzuentscheiden". Hierzulande zeigt das bereits vorbörslich veröffentlichte Gfk Verbrauchervertrauen eine - auf sehr schwachem Niveau - leicht verbesserte Konsumstimmung, Experten hatten sich allerdings noch etwas mehr Aufhellung erhofft.
Derweil ist die deutsche Wirtschaft im Sommer trotz Gegenwinds stärker gewachsen als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent zu.
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Quelle: dpa-AFX