FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Mittwochnachmittag von seiner freundlichen Seite präsentiert. Der Dax notierte zuletzt 0,21 Prozent höher bei 19.105,98 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,74 Prozent auf 26.821,20 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stagnierte.
Wichtig für die wieder umstritteneren Zinssenkungserwartungen werden am Donnerstag die anstehenden US-Verbraucherpreise für September, bevor am Freitag dann von Banken die Berichtssaison in den USA eingeläutet wird. Auch das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung, das am Mittwochabend veröffentlicht wird, "könnte tiefere Einblicke in den Diskussionsverlauf und das Stimmungsbild innerhalb der Fed liefern", bemerkte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners.
Die Aktien von Continental setzten sich mit einem Kurssprung von 6,4 Prozent klar an die Dax-Spitze. Der Autozulieferer und Reifenhersteller habe signalisiert, dass die Jahresziele bei einem guten vierten Quartal noch erreichbar seien, schrieb Bernstein-Analyst Harry Martin nach einem letzten Informationsgespräch mit Analysten vor dem Quartalsbericht der Hannoveraner. Es drohe also keine Gewinnwarnung.
Dagegen sackten die Bayer-Anteilsscheine um 7,1 Prozent ab. Im US-Rechtsstreit um angebliche Gesundheitsfolgen der seit Jahrzehnten verbotenen Chemikalie PCB bleibt die Unsicherheit für den Konzern groß. Das oberste Gericht des Bundesstaates Washington, der Washington Supreme Court, entschied laut Gerichtsunterlagen vom Dienstag, den Fall Erickson anzunehmen. Damit wird eine vorangegangene und für Bayer günstig ausgefallene Entscheidung eines Berufungsgerichts nun geprüft.
Die Papiere der Commerzbank reagierten mit einem Minus von 0,7 Prozent auf weitere Übernahmespekulationen. Die italienische Tageszeitung "La Repubblica" berichtet in Berufung auf Kreise, dass die Deutsche Bank einen Berater wie etwa Morgan Stanley engagieren könnte, um Strategien im Zusammenhang mit der Commerzbank zu entwickeln. Die Commerzbank ist seit dem Sommer im Visier der italienischen Unicredit . Zuletzt war schon die Rede darüber, ob die Deutsche Bank möglicherweise dazwischen funken könnte. Die Titel der Deutschen Bank verloren 0,4 Prozent.
Die Anteilsscheine von Nordex gewannen 3,1 Prozent. Der Windturbinen-Hersteller verzeichnete im dritten Quartal ein geringeres Neugeschäft, jedoch zu merklich höheren Preisen. In den ersten neun Monaten ergab sich damit ein Plus im Neugeschäft von vier Prozent. Die Preise stiegen dabei leicht.
Für die Aktionäre von Aixtron bleiben die Blicke kursmäßig nach unten gerichtet. Am Mittwoch wurden die Aktien belastet von einer gestrichenen Kaufempfehlung der Deutschen Bank und büßten 3,9 Prozent ein.
Die am Vortag begonnene Erholungsrally bei Varta von 29 Prozent setzte sich am Mittwoch mit plus 40 Prozent fort. Der Batteriehersteller meldete die Unterzeichnung eines Vertrags mit dem Sportwagenbauer Porsche AG über ein Investment im Bereich für großformatige Lithium-Ionen-Zellen. Demnach beteiligt sich Porsche mehrheitlich an der Varta-Tochter V4Drive Battery GmbH, bei der zudem das Kapital erhöht werden soll.
Der Euro kostete zuletzt 1,0955 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0982 (Montag: 1,0982) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9105 (0,9105) Euro gekostet.
Am deutschen Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,23 Prozent am Vortag auf 2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,04 Prozent auf 126,44 Punkte. Der Bund-Future büßte 0,04 Prozent auf 133,52 Punkte ein./edh/mis
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-AFX