PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Dienstag nach dem Feiertag am Vortag etwas nachgegeben. Die anstehenden Zinsentscheidungen großer Notenbanken und neue Warnsignale von der Inflation zügelten die Lust am Aktienkauf. Der EuroStoxx 50
Für den französischen Cac 40
Die Märkte litten unter der Unsicherheit, wie es mit der Geldpolitik weitergeht. Am Mittwoch tagt die US-Notenbank Fed und am Donnerstag der Rat der Europäischen Zentralbank. Der Markt rechne fest mit einer Erhöhung um weitere 0,25 Prozentpunkte in den USA, nur wie es danach weitergehe, sei alles andere als klar, beschrieb Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets die Stimmungslage. Für die Eurozone stellt sich die Frage, ob es ebenfalls die 0,25 Punkte seien oder eben doch der große Zinsschritt komme.
Neue Inflationsdaten unterstrichen den Handlungsbedarf. Die Inflation in der Eurozone hatte sich im April wieder etwas verstärkt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Jahresvergleich um 7,0 Prozent. Im März war die Rate noch deutlich zurückgegangen. Analysten hatten für April mit einer unveränderten Rate gerechnet. Die EZB werde weitere Zinsanhebungen im Umfang von insgesamt 0,75 Punkte vollstrecken müssen, betonte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.
Auch die Diskussionen über die US-Schuldenobergrenze trugen zur Zurückhaltung bei. "Wenn Weißes Haus und Kongress in einer Hand sind, ist deren Anhebung meist nur Formsache", stellte Chefvolkswirt Moritz Krämer von der LBBW fest. "Aber wehe, wenn nicht! Die Märkte sind nervös, denn Republikaner und Demokraten scheinen unversöhnlich."
Bei den Einzelsektoren setzten zwei Schwergewichte Akzente. Banken profitierten von den Zahlen von HSBC
Ölwerte litten dagegen unter den Verlusten der Aktie von BP
Auch bei den kleineren Werten zogen Quartalszahlen teilweise deutliche Kursveränderungen nach sich. Aktien von Logitech etwa zogen um 6,1 Prozent an. Mit dem Ergebnis für das Schlussquartal des Geschäftsjahres 2022/23 hatte das Unternehmen die Analystenschätzungen deutlich übertroffen.
Eine Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank ließ dagegen Aktien des Pharmakonzerns Sanofi
Quelle: dpa-AFX