FRANKFURT (dpa-AFX) - Kräftige Aktienverkäufe haben die Papiere von Uniper
Das Stabilisierungspaket sieht eine Kapitalerhöhung von rund 267 Millionen Euro zum Ausgabepreis von 1,70 Euro je Aktie unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre vor. Die Kapitalerhöhung führe zu einer Beteiligung des Bundes an Uniper von rund 30 Prozent. Weiter soll ein sogenanntes Pflichtwandelinstrument in Höhe von bis zu 7,7 Milliarden Euro an den Bund ausgegeben werden.
"Letztendlich setzt sich doch noch die Erkenntnis durch, wie stark der Anteil der Aktionäre durch die Staatsrettung verwässert wird - selbst wenn der Rahmen weitgehend den Erwartungen entspricht", urteilte Marktexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel. Andere Beispiele einer teilweisen Verstaatlichung wie die Commerzbank
Die Uniper-Aktien stehen schon seit Monaten unter Druck. Vor Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine hatten sie um die 40 Euro gekostet. So muss das Unternehmen wegen der Drosselung der russischen Lieferungen über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 teureres Gas am Markt einkaufen, um Verträge zu erfüllen. Das führt zu Liquiditätsproblemen. Uniper hatte vor zwei Wochen staatliche Hilfen beantragt.
An der finnischen Börse knickten die Aktien der Uniper-Mutter Fortum
Das in Unipers Rettungspaket geplante Pflichtwandel-Instrument habe ein Volumen von bis zu 7,7 Milliarden Euro, hieß es. Pflichtwandel-Anleihen sind verzinsliche Papiere, bei denen die Wandlung in Aktien spätestens zum Ende der Laufzeit verpflichtend ist. Sie werden daher von Ratingagenturen als ähnlich zu Eigenkapital angesehen. Bei Uniper soll die Ausgabe in Tranchen erfolgen, soweit es der Liquiditätsbedarf des Konzerns erfordert. Der Umtauschpreis je Aktie bei Wandlung sieht einen Abschlag von 25 bis 50 Prozent auf den Börsenkurs der Uniper-Aktien in einem bestimmten Zeitraum vor Durchführung der Wandlung vor.
Fortum wird dabei die Option eingeräumt, Teile des Pflichtwandel-Instruments vom Bund zu erwerben./mis/bek/tih/he
Quelle: dpa-AFX