FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Varta
Varta hatte sich mit Banken und seinem Mehrheitseigner auf einen weitreichenden Umbau geeinigt. Dabei gehe es um eine Anpassung von Produktions- und Strukturkosten sowie um Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiewende und E-Mobilität, teilte Varta bereits am Freitagabend nach Börsenschluss mit. Dadurch würden die zentralen Voraussetzungen für eine Stabilisierung und eine langfristig positive Entwicklung des Unternehmens geschaffen. Auch eine Senkung der Personalkosten gehöre dazu.
Der kurzfristige Finanzierungsbedarf für das Umbaukonzept sei durch die gerade abgeschlossene Kapitalerhöhung gedeckt. Mit dieser hatte Varta vergangene Woche brutto rund 51 Millionen Euro hereingeholt. Das Umbaukonzept war eine Voraussetzung dafür, dass die Gesellschaft des österreichischen Investors Michael Tojner Geld nachschießt. Die geplante Verwässerung ihrer Anteile hatte die Anleger vor einer Woche vergrault, obendrauf kam die allgemein angeknackste Stimmung an den Börsen.
Auf längere Sicht dürfte bei den Varta-Aktionären auch weiter Ernüchterung vorherrschen: Seit dem Hoch von vor über zwei Jahren haben die Aktien rund 86 Prozent verloren. Das Unternehmen ringt schon länger mit einer Nachfrageschwäche bei den einst so wachstumsstarken Lithium-Ionen-Knopfzellen, die etwa in Kopfhörern verbaut werden. Zudem verschlang die eigene Elektroauto-Batteriezelle V4Drive reichlich Geld.
Die positive Nachricht zum Umbaukonzept dürfte vor diesem Hintergrund wahrscheinlich nur kurzfristig eine gewisse Erleichterung bringen, schrieb ein Händler./niw/tih/mis
Quelle: dpa-AFX