FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Vorstandsumbau in der Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen
Traton-Chef Andreas Renschler sowie Joachim Drees, Vorstandschef der Tochter MAN
NordLB-Analyst Frank Schwope sprach von einem "Paukenschlag". Die Ablösung Renschlers habe überrascht, da Traton auf seine Initiative hin eilig an die Börse gebracht worden sei - noch vor der Hebung wesentlicher Synergien zwischen den Konzernmarken MAN und Scania. Dem neuen Chef komme nun mitten in der weltweiten Wirtschaftskrise die Aufgabe zu, Scania und MAN enger zu verzahnen. Durch gemeinsame Entwicklungen und Einkäufe sollten sich dadurch langfristig Synergien in Milliardenhöhe heben lassen, glaubt Schwope.
Aus Sicht des Mainfirst-Analysten Alexander Wahl ist dies ein "Schlag für die Anlagestory" von Traton. Renschler sei die treibende Kraft hinter einer engeren Kooperation der Marken MAN und Scania
Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan nannte Renschlers Nachfolger Matthias Gründler einen "exzellenten Manager", um Traton zu führen. Er dürfte die Internationalisierungsstrategie des Unternehmens fortsetzen, die auf dem Zukauf von Navistar in Nordamerika und der Umstrukturierung der europäischen LKW- und Bus-Aktivitäten von MAN aufbaue.
Die Traton-Aktien verzeichneten vor gut einem Jahr ihr Börsendebüt mit einem Startkurs von 27 Euro. Im Zuge des Corona-Crash sackten sie Mitte März bis auf 11 Euro ab, bevor sie sich im Juni auf ein Zwischenhoch bei knapp 19,75 Euro erholten. Seither stehen sie eher ein wenig unter Druck, wobei sich der Bereich um die 17 Euro mehrfach als Unterstützungszone erwies./edh/ag/mis
Quelle: dpa-AFX