FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine erhöhte Umsatzprognose hat den Aktien von Südzucker
Börsianer monierten in ersten Kommentaren, dass hohe Energiepreise an der Profitabilität des Zuckerkonzerns zehrten. Die Entwicklung der Marge könne daher nicht Schritt halten mit dem Umsatztrend - und dies stieß Anlegern dann negativ auf, obwohl Südzucker die Spanne beim Umsatzausblick auf 9,4 bis 9,8 Milliarden Euro erhöhte. Auf Ebene des operativen Gewinns blieben die Ziele aber unverändert.
Ein Händler betonte, die Anhebung des Umsatzziels sei angesichts der nur bestätigten operativen Gewinnaussichten kein Grund zum Jubeln. Das Positive sei vor allem getrieben vom Biosprit-Geschäft, dessen Gewinnspanne in den kommenden Quartalen jedoch schrumpfen sollte. Hinzu komme, dass der trockene Sommer in Europa den Zuckerrüben-Ertrag dämpfen könnte. In der Summe spreche all dies dafür, weiter vorsichtig an die Aktien heranzugehen.
Auch ein erster Analyst reagierte nur mäßig erfreut. Das zweite Geschäftsquartal habe zwar positiv überrascht, betonte Analyst John Ennis von Goldman Sachs in einer ersten Einschätzung. Auch er betonte aber, im Zucker-Kerngeschäft würde der positive Effekt deutlich höherer Umsätze beeinträchtigt von ansteigenden Rohmaterial-Preisen sowie höheren Energie- und Verpackungskosten. Der Experte liest außerdem in den Details, dass Südzucker in den Segmenten Stärke und Spezialitäten vorsichtiger auf das zweite Halbjahr blickt. Zu letzterem zählt zum Beispiel das Geschäft mit Tiefkühlpizza.
Am Vortag hatte noch die Biosprit-Tochter Cropenergies mit starken Zahlen den Südzucker-Kurs angetrieben. Auch deren Aktien revidierten jedoch am Donnerstag einen Teil ihrer deutlichen Vortagsgewinne, wie ein Abschlag von fünf Prozent zeigt. Auch hier währte der Sprung über die 200-Tage-Linie nicht lange, zuletzt stand die Aktie der Tochter wieder knapp darunter. Mit einem Jahresplus von 3,6 Prozent bleibt Cropenergies aber eine immer noch positive Ausnahme im SDax
Quelle: dpa-AFX