FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger von RWE
RWE rechnet zwar damit, dass ein schwächerer Energiehandel das Ergebnis in diesem Jahr bremsen wird. Allerdings werden positive Effekte durch eine aktuell wieder höhere Stromproduktion von Kohle- und Kernkraftwerken erwartet, da diese die Energieknappheit in Deutschland abfederten. Dank des Segments, das eigentlich nicht mehr zum Kerngeschäft zählt, will RWE auf Konzernebene 5,8 bis 6,4 Milliarden Euro verdienen. Zumindest im besten Fall wäre dies mehr als die 2022 erzielten 6,3 Milliarden.
Laut dem Jefferies-Experten Ahmed Farman liegt die Mitte der Gewinn-Zielspanne drei Prozent über dem Analystenkonsens. Dies sollte gemeinsam mit einer höheren Dividendenprognose am Markt gut ankommen, betonte der Experte. Nach einer stabilen Dividende von 90 Cent für das Jahr 2022 stellte RWE in Aussicht, dass die Auszahlung für 2023 auf einen Euro steigen soll. Alexander Wheeler von RBC betonte, am Markt sei für 2023 bislang eine erneut nur stabile Dividende erwartet worden. RWE selbst bezeichnete einen Euro als neue Messlatte für die Zukunft.
Als ein weiterer positiver Aspekt galt unter Börsianern das Nettovermögen, das RWE zum Jahresende auf 1,6 Milliarden Euro bezifferte. Analyst Vincent Ayral von JPMorgan merkte an, dieses sei einer Pflichtwandelanleihe zugunsten der Übernahme von Con Edison Clean Energy, höheren Zinsen und geringeren Sicherungsgeschäften im Terminhandel, den sogenannten Variation Martins, zu verdanken.
Durch den Kursanstieg schaffte es die RWE-Aktie wieder zurück über die 21-Tage-Linie, die ein beliebter Indikator für den kurzfristigen Trend ist. Ob sich dies nun als nachhaltig erweist, muss sich noch zeigen, denn zuletzt waren solche Ausflüge immer nur von kurzer Dauer. Für längere Zeit hatten sie letztmals im Januar über der 21-Tage-Linie gestanden. Damals hatten sie sich in der Spitze der 44-Euro-Marke genähert, die schon 2022 mehrmals einen Widerstand bildete. Kurse jenseits der 44 Euro gab es letztmals vor zwölf Jahren./tih/nas
Quelle: dpa-AFX