FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siltronic
Siltronic rechnet 2023 wegen einer schwächeren Nachfrage mit deutlich weniger Gewinn und operativem Ergebnis. Chiphersteller wie Intel
Hinzu kommt, dass Unternehmen aus vielen Industrien während der Chipengpässe der vergangenen beiden Jahren oft doppelt bestellt haben, um überhaupt beliefert zu werden. Nach der Normalisierung vieler Lieferketten und wegen der Kaufzurückhaltung vieler Menschen dürften sie und die Chiphersteller jetzt teils auf vollen Lagern sitzen. Diese Bestände dürften nun erst einmal abgebaut werden, bevor die Kunden neue Siliziumwafer bei der Beteiligung von Wacker Chemie
Zudem stiegen bei Siltronic die Kosten inflationsbedingt. Umsatz und operative Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürften daher deutlich unter den Werten von 2022 liegen. Analysten hatten im Mittel bislang eine bessere Entwicklung erwartet.
Ein Börsianer verwies darauf, dass sich das Unternehmen jüngst mit den vorläufigen Zahlen zum vierten Quartal noch optimistisch zum Anfangsquartal geäußert habe. Entsprechend groß sei am Markt jetzt die Enttäuschung.
Der Experte Constantin Hesse vom Analysehaus Jefferies schrieb, der Ausblick des Wafer-Herstellers enttäusche. Die Markterwartungen könnten um etwa ein Viertel sinken. Die geringe Bewertung sollte aber das Abwärtspotenzial für die Aktien begrenzen.
Das charttechnische Bild hat sich nach dem Kursrutsch zum Wochenschluss weiter verdüstert. Nachdem die Papiere zuletzt bereits unter wichtige kurz- und mittelfristige Unterstützungslinien gefallen waren, sackten die Anteilscheine nun deutlich unter die 200-Tage-Durchschnittslinie. Diese beschreibt den langfristigen Trend./la/jsl/he
Quelle: dpa-AFX