FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz höherer Jahresziele von BMW
BMW rechnet nun mit einer operativen Ergebnismarge im Kerngeschäft von 9 bis 10,5 Prozent. Bislang hatte der Konzern bei der am Aktienmarkt stark beachteten Kennziffer 8 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt und dabei bereits den oberen Bereich der Spanne ins Auge gefasst. Beim Ausblick für den Barmittelzufluss wird der Konzern vorsichtiger.
Analysten der Investmenthäuser JPMorgan, Jefferies und RBC bemängelten in ersten Reaktionen vor allem eine schwache Profitabilität der Münchener im zweiten Quartal. Die Marge im Autogeschäft liege mit 9,2 Prozent unter der Markterwartung von 10,1 Prozent, schrieb Tom Narayan von der Bank RBC. Zudem finde sich die für 2023 erhöhte operative Margenprognose (Ebit) in den aktuellen Marktschätzungen vermutlich bereits wieder.
Alles in allem rechne BMW mit einer Abschwächung im zweiten Halbjahr - etwas, was auch von anderen großen Automobilherstellern zu hören sei, so Narayan. Er prognostizierte eine negative Kursreaktion der BMW-Aktie - und lag damit bislang richtig. Diese Marktreaktion sei auch bei anderen Autoherstellern aus Europa und den USA zuletzt zu beobachten gewesen nach Quartalszahlen und trotz erhöhter Jahresziele. Eine Abschwächung der Geschäfte im zweiten Quartal bereite den Investoren Sorgen hinsichtlich des Jahres 2024.
Grund für die unter den Erwartungen liegende Automarge im zweiten Quartal seien höhere Gewährleistungskosten, schrieb Jose Asumendi von JPMorgan. Hierüber werde man in der Telefonkonferenz sprechen müssen.
Nicht gut kamen bei den Experten auch die Aussagen von BMW zu den Barmittelflüssen an. So habe der Autobauer die Prognose für den Free Cashflow in diesem Jahr um eine Milliarde Euro reduziert, merkte Asumendi an. Gründe hierfür seien höhere Lagerbestände und Kapitalanforderungen./bek/men/jha/
Quelle: dpa-AFX