FRANKFURT (dpa-AFX) - Wachsender Optimismus bei der US-Investmentbank Morgan Stanley über die Aussichten des Außenwerbespezialisten Ströer
Gegen Mittag kamen die Ströer-Papiere etwas zurück und lagen bei 71,20 Euro noch gut 5 Prozent im Plus. Damit kämpfen sie erneut um das Überwinden wichtiger charttechnischer Widerstände im Bereich über 71 Euro: Bei knapp unter 71,20 Euro verläuft die gleitende 90-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend sowie nicht weit entfernt die einfache 200-Tage-Linie für den langfristigen Trend.
Morgan-Stanley-Analyst Patrick Wellington ist zuversichtlich, was die Aussichten für die Aktien betrifft. Er sieht sie auf Sicht von zwölf bis 18 Monaten wieder in Richtung ihres Rekordhochs steigen, das Ende Dezember 2020 bei 82,50 Euro erreicht wurde. Entsprechend bekräftigte er sein Anlageurteil "Overweight" und rechnet mit einer überdurchschnittlichen Gesamtrendite im Vergleich zu den anderen von ihm beobachteten Werte derselben Branche. An eine neue Bestmarke der Ströer-Aktien glaubt Wellington vorerst aber nicht, denn sein Kursziel von bislang 75 Euro setzte er auf 82 Euro nach oben. Damit sieht er aber immerhin ein aktuelles Kurspotenzial von etwas mehr als 15 Prozent.
Angesichts der zunehmenden Normalisierung des Alltags durch das Ende der jüngsten coronabedingten Lockdowns sollten sich die Anteilsscheine von Ströer zunehmend erholen, so Wellington. Ein möglicher Zwischenbericht zum Verlauf des aktuellen Quartals gegen Ende des Monats könnte seiner Einschätzung nach womöglich ein Katalysator für höhere Schätzungen zum operativen Ergebnis (Ebitda) im Gesamtjahr 2021 werden. Mit einer vollständigen Erholung des Geschäfts von Ströer rechnet Wellington bis 2023.
Dabei sieht der Analyst für Außenwerbung in Deutschland insbesondere "strukturelle Wachstumschancen", da hierzulande Werbung in gedruckter Form und im Fernsehen mit mehr als 50 Prozent überproportional repräsentiert seien. Entsprechend erwartet er für diesen Bereich einen beschleunigten Rückgang, je deutlicher die Bedrohung durch Covid-19 in den Hintergrund rückt.
Zudem verwies Wellington darauf, dass sich die Ströer-Aktien im Vergleich zu den Papieren anderer Außenwerbe-Unternehmen weltweit im bisherigen Jahresverlauf und auch im Verlauf der vergangenen zwölf Monate stark unterdurchschnittlich entwickelt hat. Als Vergleichswerte zog er vor allem JCDecaux aus Frankreich und die US-Branchenunternehmen Clear Channel Outdoor, Lamar und Outfront heran./ck/ag/mis
Quelle: dpa-AFX