FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein eher vorsichtiger Ausblick des Verbindungstechnik-Spezialisten Norma
Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank sprach zwar von einer verhalten optimistischen Sicht des Managements auf die Umsatzaussichten. Allerdings sei der Margenausblick für 2023 aufgrund fortbestehender Restrukturierungsbelastungen vorsichtig. "Wahrscheinlich auch mit der Absicht, eine weitere Gewinnwarnung unter allen Umständen zu vermeiden", ergänzte er.
Eine Margenverbesserung dürfte Rothenaicher zufolge nur mit Verzögerung eintreten. Die Profitabilität dürfte im ersten Quartal gering bleiben. Als Grund verwies er auf Belastungen durch die eingeleiteten Verbesserungsmaßnahmen, die nur langsam abnehmen dürften.
Ein Händler sagte zudem, dass die vorgeschlagene Dividende für 2022 enttäusche. Statt erwarteter etwa 0,68 Euro seien nur 0,55 Euro je Aktie avisiert worden, nach 0,75 Euro vor einem Jahr.
Der Auto- und Industriezulieferer hatte am Morgen detaillierte Jahreszahlen vorgelegt und einen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben. Für 2023 rechnet die Norma Group mit einem mittleren einstelligen Umsatzwachstum aus eigener Kraft, erwartet vorerst aber keine Erholung der Ertragskraft. Die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll im laufenden Jahr rund acht Prozent erreichen und damit die Höhe des Vorjahres.
Nun will das Unternehmen an der Verbesserung der Effizienz und damit auch der Gewinnmargen arbeiten. Nach den Maßnahmen zur Margenstabilisierung sollen ab 2023 entsprechende Projekte umgesetzt werden, wie es am Dienstag in einer Investorenpräsentation hieß. Details sollen am 9. Mai im Zuge der Vorlage der Resultate des ersten Quartals folgen.
Mit dem Kursrutsch vom Dienstag sind die Kursgewinne von bis zu rund einem Drittel seit Mitte Februar damit weitgehend wieder abgeschmolzen. Damals war Übernahmefantasie aufgekommen, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet hatte, dass Norma in den vergangenen Monaten etliche Angebote ausgeschlagen habe. Für 2023 steht aber immer noch ein Plus knapp 30 Prozent Kurszettel, nachdem die Aktien 2022 rund die Hälfte an Wert verloren hatten./ck/mis/stk
Quelle: dpa-AFX