ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Nahrungsmittelkonzern Nestle
Sie lagen damit im Schweizer SMI-Index
Würden die Nestle-Aktien nicht seit Anfang der Woche ex Dividende von 2,75 Franken gehandelt, kämen sie bereits an ihr Rekordhoch aus dem September 2019 bei 113,20 Franken heran. Allein seit Ende Februar beläuft sich der Kurszuwachs auf gut 16 Prozent.
Experten waren vom starken organischen Umsatzwachstums begeistert. Mit 7,7 Prozent liegt dieses nicht nur klar über den 3,9 Prozent im Vorquartal, sondern auch erheblich über den Schätzungen von Analysten. Diese starken Fortschritte überraschen Analysten zudem auch deshalb, weil die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr sehr hoch war.
Das organische Wachstum lag letztmals im vierten Quartal 2011 mit 8,4 Prozent höher, den besten Wert erreichte der Konzern im ersten Quartal 2008 mit 9,8 Prozent. Besonders positiv überrascht hat dabei weniger die Preiskomponente, sondern vor allem das starke Mengenwachstum (RIG). Dieses betrug nun 6,4 Prozent, was laut der Zürcher Kantonal Bank der stärkste Wert seit mindestens 20 Jahren ist. Und dies trotz hoher Basiseffekte im Vorjahr mit Schaltjahr und Hamsterkäufen zu Beginn der Corona-Pandemie. "Nestlé bereitet Freude", kommentierte denn auch die Bank. Nestle sei damit auf Kurs für weitere Wachstumsverbesserungen 2021 und für die kommenden Jahre.
Begrüßt wird in Analystenkreisen insbesondere das erfreuliche Abschneiden im Geschäft mit Tiernahrung sowie mit Kaffee. Das sei zwar so erwartet worden, allerdings nicht im vorliegenden Umfang, hieß es. Verblüfft zeigte man sich auch vom prozentual zweistelligen Wachstum im Geschäft mit Milchprodukten und Speiseeis.
Laut den Analysten der Privatbank Vontobel überzeugt das Geschäftsmodell von Nestle. Der Konzern sei im aktuellen Umfeld eine "Must-have"-Aktie. Die Fundamentaldaten des Unternehmens für die Wertschöpfung seien selten so stark gewesen.
Für etwas Erstaunen sorgte höchstens, dass sich die Aussagen zur diesjährigen Umsatzentwicklung weiter mit jenen anlässlich der Bilanzvorlage von Mitte Februar decken. Die besagten Aussagen erschienen zusehends konservativ, hieß es dazu./AWP/ajx/jha/
Quelle: dpa-AFX