ZÜRICH (dpa-AFX) - Ein überraschender Chefwechsel verunsichert die Nestle
Analysten sind sich noch nicht ganz einig, was der neue Mann an der Spitze des Lebensmittelkonzerns bedeutet. JPMorgan gibt sich skeptisch, wenn auch nicht zur eigentlichen Auswahl des neuen Chefs. Ein solch unerwarteter und rascher Chefwechsel werfe aber Fragen auf hinsichtlich des laufenden Geschäfts und die kommenden Jahre. Seine These lautet: Bis das neue Management Klarheit über den weiteren Weg bringe, dürfte der Aktienkurs unter Druck bleiben.
Auch die UBS weist in einem ersten Kommentar darauf hin, dass der Chefwechsel Fragen aufwerfe. In Anbetracht dessen, dass sowohl die operative Entwicklung als auch die Kursentwicklung des Konzerns in den letzten zweieinhalb Jahren enttäuscht hätten, sei die Entscheidung keine große Überraschung. Freixe sei den Investoren jedoch gut bekannt und schon 2016 als potenzieller Nachfolger von Paul Bulcke gehandelt worden.
"Big Bang" und "Back to the roots" titelte Vontobel-Experte Jean-Philippe Bertschy. Auch wenn die Entwicklung bei Nestlé zuletzt unterdurchschnittlich gewesen sei, liege es eigentlich nicht in der Tradition von Nestle, solch abrupte Wechsel vorzunehmen. Die Herausforderungen für den neuen Mann seien umfangreich, doch radikale Änderungen erwartet der Experte nicht. Er rechnet eher mit einer gewissen Kontinuität bei gleichzeitiger Re-Fokussierung auf die Marken und die Konsumenten. Auf jeden Fall brauche Nestle nun Stabilität, um das Vertrauen der Investoren wiederzuerlangen./tih/AWP/jha/
Quelle: dpa-AFX