NEW YORK (dpa-AFX) - Den Aktien von Nike
Im Ende Mai abgeschlossenen vierten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 waren die Erlöse weltweit fast auf das Doppelte des Vorjahreswertes geschnellt. Treiber war insbesondere das Nordamerika-Geschäft. Die größten Zuwächse gab es bei Sportbekleidung. Damit übertraf der weltweit größte Sportartikelhersteller die Markterwartungen deutlich.
Nike profitierte stark vom Ende vieler Corona-Beschränkungen in den USA. Der weltgrößte Sportartikelhersteller gewinnt derzeit auch an Tempo, da mit den Aufhebungen der Lockerungen zahlreiche Sportereignisse in den Vereinigten Staaten und Europa wieder aufgenommen werden. Nun gibt sich die Konzernspitze auch mittelfristig optimistisch.
Auch bei den Analysten kam das Zahlenwerk von Nike bestens an: Die Experten der Investmentbank Jefferies schrieben, die Zahlen untermauerten die Stärke der Marke Nike. Die Kunden des Konzerns kauften das Label unabhängig vom Preis. Enorm aufgeholt habe insgesamt vor allem der Großhandel, nachdem sich im dritten Geschäftsquartal die Auslieferungen noch verzögert hätten.
Zudem erhole sich das China-Geschäft, hoben die Jefferies-Fachleute hervor. Nike gehört zu den Unternehmen, die in chinesischen sozialen Medien angegriffen wurden, nachdem sie von Zwangsarbeit in der autonomen Region Xinjiang gesprochen hatten. Analysten hatten deswegen ein besonderes Augenmerk auf die China-Zahlen gelegt.
RBC-Analystin Beth Reed sprach von einem starken Schlussquartal. Auch der Ausblick für das mittelfristige Wachstum sei "recht beeindruckend". Es gebe noch erhebliches Potenzial für steigende Ergebnisse.
Etwas skeptischer äußerte sich Analyst Michael Pohn von der DZ Bank. Der Sportartikelhersteller habe zwar ein sehr gutes Schlussquartal hinter sich, doch die Aktienbewertung sei zu hoch. Der Experte rät deshalb weiterhin zum Verkauf der Aktien.
Die überwiegende Mehrheit der Analysten aber ist weiterhin positiv gestimmt. Unter allen von der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Experten raten 25 zum Kauf der Nike-Aktien. 4 Fachleute raten, an der Seitenlinie zu verharren, und nur zwei plädieren für einen Verkauf der Papiere./la/bek/eas
Quelle: dpa-AFX