FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschender Gewinn im dritten Quartal hat die Anleger von Munich Re
Zuletzt lagen die Munich-Re-Papiere unter den besten Werten im Dax
Die Zerstörungen durch Hurrikan "Ida" und die Flutkatastrophe in Europa kommen Munich Re zwar teuer zu stehen. Beide Katastrophen zusammen dürften den Konzern rund 1,8 Milliarden Euro kosten, wie er überraschend mitteilte. Dennoch erwartet der Vorstand für das dritte Quartal einen dreistelligen Millionengewinn - während Analysten im Schnitt von einem Verlust ausgegangen waren.
Positiv überrascht von dem Quartalsgewinn zeigte sich unter anderem der Experte Philip Kett von der Investmentbank Jefferies. Dies gelte umso mehr, da der Rückversicherer auch deutlich höhere Katastrophenschäden habe schultern müssen als gedacht.
Den überraschend hohen Gewinn im dritten Quartal verdankt die Munich Re den Angaben zufolge nicht nur einer allgemein erfreulichen Geschäftsentwicklung. Vielmehr trieb die lukrative Veräußerung von Kapitalanlagen das Ergebnis nach oben. Hinzu kamen hohe Währungsgewinne.
Vor diesem Hintergrund will das Management von Munich Re den in Aussicht gestellten Jahresgewinn von 2,8 Milliarden Euro weiterhin erreichen - obwohl die Belastungen durch die vielen coronabedingten Todesfälle nun noch höher ausfallen dürften als bisher gedacht. Nach Ansicht des Marktexperten Andreas Lipkow von der Comdirect könnte sich der Rückversicherer damit noch gut durch das Geschäftsjahr hangeln. Im kommenden Jahr dürfte der Versicherungsriese durch steigende Versicherungsprämien zusätzlich höhere Prämieneinnahmen verzeichnen.
Mit dem Kurssprung an diesem Dienstag bauten die Munich-Re-Aktien ihre seit Mitte September erzielten Gewinne aus. Von dem Vor-Corona-Hoch von 284,20 Euro vom Februar 2020 aber sind die Anteilsscheine immer noch ein Stück entfernt.
Seit der Eskalation der Corona-Krise an den Finanzmärkten am Rosenmontag 2020 (24. Februar) haben sie unter dem Strich fast 9 Prozent verloren. Der Dax hingegen hat in diesem Zeitraum gut 14 Prozent gewonnen.
Aus charttechnischer Sicht hat sich derweil das Bild an diesem Dienstag aufgehellt. Der Kurs übersprang die 200- und auch die 50-Tage-Durchschnittslinien. Diese beschreiben die lang- beziehungsweise mittelfristigen Trends. Die 21-Tage-Linie als Maß für die kurzfristige Richtung dient bereits seit einigen Tagen als Unterstützung./la/bek/stw
Quelle: dpa-AFX