FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch die detaillierten Quartalszahlen der Munich Re
Der Kurs der Munich-Re-Aktien fiel bis zum späten Vormittag um mehr als zwei Prozent auf 254,80 Euro. Damit zählten die Papiere zu den schwächsten Werten im Dax
Die endgültigen Geschäftszahlen belegten Börsianern zufolge nun mit harten Zahlen, was die Anleger bei der Vorlage der Eckdaten Mitte Oktober bereits geahnt hatten: Das eigentliche Rückversicherungsgeschäft läuft schlechter als gedacht, denn vor allem der gewinnbringende Verkauf von Aktien und Anleihen hat Munich Re im Sommer in den schwarzen Zahlen gehalten.
Aus Sicht von Analyst Philip Kett von der Investmentbank Jefferies war zwar bereits klar, dass die Gewinnüberraschung qualitativ nicht besonders überzeugend ausfalle. Die genaue Höhe der Veräußerungserlöse und der Währungsgewinne hätten dies nun unterstrichen. Zudem habe die Rückversicherung im Bereich Leben und Gesundheit enttäuscht. Nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb sei dort deutlich weniger von den Beiträgen übriggeblieben als am Markt erwartet.
Ein etwas positiveres Fazit zog Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank. Die Ergebnisbelastungen durch die Pandemie sollten allmählich auslaufen, auch wenn die Deltavariante des Coronavirus in der Lebensrückversicherung noch für Unsicherheit sorge. Insofern dürfte sich der in den vergangenen Vertragserneuerungsrunden etablierte Trend zu verbesserten Raten und Bedingungen im Januar 2022 fortsetzen.
Im laufenden Jahr hat sich der Aktienkurs der Munich Re bislang nur in einer recht engen Spanne zwischen 215 und 270 Euro bewegt. Das Plus seit Jahresbeginn beträgt damit lediglich rund 5 Prozent, während der Dax in diesem Zeitraum um gut 17 Prozent gestiegen ist.
Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild durch den Kursverlust an diesem Dienstag etwas eingetrübt: Der Kurs fiel kurz unter die 21-Tage-Durchschnittslinie, die den kurzfristigen Trend beschreibt. Wichtige mittel- und langfristige Durchschnittskurven aber stützen die Papiere weiterhin./la/stw/stk
Quelle: dpa-AFX