FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein gesenkter Ausblick hat die in diesem Jahr bereits arg gebeutelten Anleger von Merck KGaA
Die Merck-Papiere stiegen bis zum späten Vormittag um 2,7 Prozent auf 163,35 Euro. Damit zählten sie zu den besten Werten im deutschen Leitindex Dax
Merck kämpft nach dem Corona-Boom noch immer mit dem Nachfragerückgang in der Laborsparte. Zudem schwächelt unverändert das Halbleitergeschäft. Dadurch mussten die Darmstädter trotz Zuwächsen im Arzneiverkauf im zweiten Quartal Umsatz- und Ergebniseinbußen verkraften.
Das Management senkte seine Jahresziele, denn auch der Gegenwind durch die Wechselkurse nimmt zu. Dies jedoch kam für Analysten kaum überraschend. So schrieb der Experte James Quigley von der US-Bank Morgan Stanley, dass die Prognosesenkung "weitgehend erwartet" worden sei, nachdem andere Unternehmen wie Sartorius
Die Quartalszahlen von Merck bezeichnete Quigley als solide. Der Branchenexperte Brian Balchin vom Analysehaus Jefferies ergänzte, dank der Pharmasparte hätte Merck die Erwartungen mit Blick auf das operative Ergebnis übertroffen.
Trotz des Kurssprungs an diesem Donnerstag haben die Aktien von Merck seit Jahresbeginn fast zehn Prozent eingebüßt und damit so viel wie kaum ein anderer Dax-Wert. Der Leitindex ist in diesem Zeitraum um knapp 14 Prozent gestiegen.
Aus charttechnischer Sicht haben sich die Merck-Papiere aktuell zumindest von der 50-Tage-Durchschnittslinie nach oben abgesetzt, die den mittelfristigen Trend beschreibt. Der nächste Widerstand ist jetzt der langfristige 200-Tage-Schnitt bei rund 171 Euro./la/tav/jha/
Quelle: dpa-AFX