FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger von Klöckner & Co
Wie am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt wurde, will Klöckner & Co in Nordamerika expandieren und dafür das Stahl-Service-Unternehmen National Material of Mexico übernehmen. Den Erwartungen zufolge soll sich die Transaktion unmittelbar wertsteigernd für Klöckner auswirken. Als Kaufpreis wurden demnach 340 Millionen US-Dollar (321 Mio Euro) auf einer barmittel- und schuldenfreien Basis vereinbart.
Händler urteilten in ersten Kommentaren, dass es sich um eine große Übernahme handele. Der Kaufpreis mache schließlich etwa 37 Prozent der Marktkapitalisierung von Klöckner & Co aus, rechnete ein Börsianer vor. Es sei unter diesen Umständen gut möglich, dass die Transaktion Finanzbedarf nach sich ziehen wird. Klöckner & Co selbst sagte aber, der Erwerb solle mit bestehender Liquidität finanziert werden. Der finanzielle Spielraum in Nordamerika sei durch eine Ausweitung von Kreditfazilitäten erweitert worden.
Anleger reagierten denn auch mehr und mehr ermutigt von dem Vorhaben. Der DZ-Bank-Experte Dirk Schlamp erwähnte in einem ersten Kommentar auch positive Aspekte. "Der Zukauf macht unseres Erachtens Sinn und bietet Chancen", so der Analyst. Den Preis machte allerdings auch er zum Thema: Gemessen am Verhältnis des Unternehmenswerts zum operativen Ergebnis sei die Bewertung mehr als doppelt so hoch wie die sonst unter Vergleichsunternehmen übliche Skala. "Offenbar ist Klöckner bereit, einen strategischen Preis zu zahlen", so Schlamp.
Durch das Kursplus schafften es die Klöckner & Co-Aktien am Dienstag wieder über die mittelfristig relevanten 50- und 100-Tage-Linien. Für eine Annäherung an den nächsten wichtigen Chartindikator, die kurzfristig bedeutende 21-Tage-Linie, fehlte allerdings der Schwung. Diese verläuft aktuell mit knapp 9 Euro noch etwas über dem Tageshoch vom 8,88 Euro. 2022 stehen die Papiere derzeit mit einem Jahresminus von 18 Prozent im besseren SDax-Mittelfeld./tih/nas/jha/
Quelle: dpa-AFX