FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutlich abwärts gegangen ist es am Mittwoch für die Aktien von Zalando
Die Ankündigung von Kinnevik beendete somit erst einmal die Kursrally der Zalando-Papiere und wirft sie zurück auf das Niveau von Anfang Februar. Erst am Vortag hatten sie mit 103,25 Euro ein weiteres Rekordhoch erreicht. Gemessen am Corona-Crashtief im vergangenen März sind sie trotz des aktuellen Abschlags dreieinhalb mal so viel wert.
Zalando profitiert davon, dass die Menschen immer mehr online einkaufen. Das Unternehmen ist einer der großen Gewinner der Corona-Pandemie und zählt seit längerem schon zu den Aspiranten für den Aufstieg in den Dax
Zunächst aber belastet das Vorhaben von Kinnevik. Nicht alle Kinnevik-Anteilseigner dürften an ihren neuen Zalando-Aktien festhalten, nachdem sie zuvor von Kinnevik weitergereicht worden seien, schrieb Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank in einer aktuellen Einschätzung. Deshalb sei ein Aktienüberhang sehr wahrscheinlich.
Mit einem Kursziel von 113 Euro ist Riemann für Zalando aber weiter optimistisch - wie auch Mark Josefson vom Analysehaus Pareto Securities, dessen Kursziel für Zalando 114 Euro lautet. Mit der schwedischen Beteiligungsgesellschaft Kinnevik verliere der Online-Modekonzern zwar einerseits einen Großaktionär, der lange unterstützt habe, andererseits erhöhe sich durch den Verkauf der Streubesitz der Aktien und mache so die Investmentstory von Zalando nur noch attraktiver, schrieb Josefson.
Die Skandinavier waren schon 2010 bei Zalando eingestiegen und damit vor dem Börsengang des 2008 als Schuh-Onlinehändler gegründeten Unternehmens. In der Vergangenheit hatte Kinnevik bereits seine Beteiligung reduziert, ist aber mit 21 Prozent aktuell weiter der größte Investor von Zalando./ajx/ag/mis
Quelle: dpa-AFX