FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Vertragsverlängerung des Konzernchefs und eine weitere Stellungnahme zu den erhobenen Bilanzvorwürfen haben am Freitag die Anleger von Mutares nicht wirklich beruhigt. Der Kurs der Beteiligungsgesellschaft gab erneut um etwa sechs Prozent nach. Er blieb damit aber über dem Tagestief vom Vortag, als die Vorwürfe des Leerverkäufers Gotham City für einen Einbruch um bis zu 28 Prozent gesorgt hatten.
Das Unternehmen bemüht sich nun um bessere Nachrichten, denn inmitten der Turbulenzen verlängerte die Beteiligungsgesellschaft den Vertrag mit ihrem Vorstandschef Robin Laik. Zur Gotham-City-Angelegenheit hatte es am Vortag schon eine erste Stellungnahme gegeben, die am Donnerstag im Verlauf dann etwas Druck von den Aktien genommen hatte. Am Freitag ließ Mutares nun nochmals eine detaillierte Stellungnahme folgen. Darin weist das Unternehmen die Vorwürfe "mit aller Entschiedenheit" zurück.
In der neuen Stellungnahme heißt es, der Bericht von Gotham City bestehe hauptsächlich aus Fakten, die bereits von Mutares veröffentlicht wurden. Und diese Fakten würden aus Sicht von Mutares jedoch irreführend dargestellt und mit Behauptungen, Vermutungen und Unterstellungen versehen, um die Sachlage zu verzerren. Mutares zufolge verfolgt der Leerverkäufer mit seinen Spekulationen eigene wirtschaftliche Interessen, die zum Schaden der Mutares-Aktionäre gingen.
Der Mutares-Fall ist nicht das erste Mal, dass Gotham City Vorwürfe gegen ein Unternehmen erhebt. Im Januar dieses Jahres sorgten die Spekulanten für einen Kurseinbruch beim Pharmaunternehmen Grifols. Bis heute hat sich die Aktie der Spanier davon nicht erholt, wie ein Jahresverlust von mehr als einem Drittel zeigt. Die spanische Börsenaufsicht CNMV erklärte am Mittwoch, dass sie ein Verfahren sowohl gegen Gotham als auch den Pharmakonzern eingeleitet hat./tih/ag/stk
Quelle: dpa-AFX