FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine enttäuschende Geschäftsentwicklung in den Konsum-Sparten und eine wenig aussagekräftige Ergebnisprognose für 2023 haben am Dienstag die Aktien von Henkel
"Erneut hat die Consumer-Sparte enttäuscht", schrieb Analyst Bruno Monteyne von Bernstein in seiner ersten Reaktion. Zwar sei der Konsumgüter- und Klebstoffkonzern aus eigener Kraft heraus im vierten Quartal besser als erwartet gewachsen. "Doch der Grund dafür ist einzig und allein auf die Klebstoffsparte zurückzuführen", merkte er an. Der Kosmetikbereich (Beauty Care) und auch der Bereich Wasch- und Reinigungsmittel (Laundry & Home Care) hätten indes die Erwartungen deutlich verfehlt. Analyst Guillaume Delmas von der UBS sieht das genauso und verwies außerdem auch auf den deutlichen Volumenrückgang im Quartalsvergleich in allen drei Sparten.
Beide Experten bemängelten zudem, dass der von Henkel avisierte Ausblick auf ein Jahresergebnis je Aktie von plus bis minus 10 Prozent sehr weit sei, was die Anleger kaum zufriedenstellen dürfte. Die Prognose biete "ein breites Spektrum an Möglichkeiten", überschrieb Delmas seine Schnelleinschätzung zu Henkel.
Andere Experten kommentieren den Ausblick ein wenig wohlwollender. Celine Pannuti von JPMorgan hält ihn auf vergleichbarer Basis sogar insgesamt für recht ermutigend. Für Analyst Jörg Frey vom Analysehaus Warburg Research fiel er durchwachsen aus. "Alles in allem dürften weder die Zahlen noch der Ausblick gut genug sein, um zu einer positiven Neubewertung der Aktie zu gelangen", resümierte Frey.
Thomas Maul, Analyst bei der DZ Bank, kommt zu einer ähnlichen Einschätzung: "Erst wenn sich eine weitere Aufhellung des konjunkturellen Umfelds abzeichnet und erste Erfolge aus der Zusammenlegung der Bereiche Beauty Care und Laundry & Home Care sichtbar werden, rechnen wir mit einem Abbau der hohen Bewertungsabschläge gegenüber der globalen Vergleichsgruppe."/ck/nas/stk
Quelle: dpa-AFX