FRANKFURT (dpa-AFX) - Der IT-Dienstleister Kontron
Abgesehen von einem Rücksetzer am Vortag hatten die Papiere in den vergangenen Tagen ohnehin einen guten Lauf: Seit dem am Anfang der Vorwoche erreichten Zwischentief haben sie sich mittlerweile um 9,5 Prozent erholt. Auch der Kursrutsch vom Dienstag im Zuge einer allgemeinen Sektorschwäche ist wieder gänzlich ausgebügelt. Seit dem Jahreswechsel summiert sich der Aufschlag inzwischen auf gut ein Fünftel.
Kontron hatte mit den finalen Jahreszahlen für 2022 zugleich seinen Gewinnausblick für das laufende Jahr um zehn Prozent aufpoliert und will nun 66 Millionen Euro Gewinn erzielen, was am Markt gut ankam. Ein Börsianer sprach am Morgen zudem von einer soliden Bilanzvorlage für das vergangene Jahr und lobte die höher als gedacht ausgefallene Dividende. 2022 war der Gewinn unter dem Strich auf mehr als das Vierfache gestiegen, allerdings hatte Kontron hier von dem Verkauf seines IT-Servicegeschäftes profitiert. Aber auch bereinigt um den Sondereffekt verdienten die Österreicher mehr.
Die Ausschüttung ist allerdings nicht gänzlich neu: Kontron hatte bereits mit seinen Eckdaten im Januar eine kräftige Dividendenanhebung auf 1,00 Euro je Aktie vorgeschlagen. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen lediglich 35 Cent je Aktie ausgeschüttet.
Jefferies-Experte Martin Comtesse wertete deshalb den endgültigen Geschäftsbericht als nicht wirklich überraschend. Das starke Auftragsbuch zum Jahresende nebst zuletzt zwei Großaufträgen sorgten aber für gute Berechenbarkeit, ergänzte er. Dabei sieht er den Konzern auf einem guten Weg bei seiner geplanten Transformation zu einem Anbieter, der fokussiert ist auf das Internet der Dinge (IoT).
Wie Comtesse bekräftigte auch Adrian Pehl vom Investmenthaus Stifel sein Kauf-Votum für Kontron. Aus Sicht des Experten sollte das hohe Niveau an Barmitteln nach dem Verkauf des IT-Servicegeschäftes dem Konzern aber nicht nur die Anhebung der Dividende ermöglichen: Pehl hofft auch auf Neuigkeiten zu möglichen Aktienrückkäufen, die die solide Rendite noch attraktiver machen würden. Er hob außerdem die Aussicht auf baldige Zukäufe als Aspekt in der Anlage-Story hervor./tav/tih/mis
Quelle: dpa-AFX