FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts eines durch Einmaleffekte begünstigten Quartalsgewinns hat es am Dienstag ein weile gedauert, bis Fraport
Anleger und Analysten taten sich schwer damit, den aktuellen Quartalsbericht einschätzen, da der Frankfurter Flughafenbetreiber im zweiten Jahresviertel nur dank einer staatlichen Lockdown-Ausgleichszahlung, also eines Sondereffekts, in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt war.
Angetrieben von der deutschen Einmalzahlung in Höhe von knapp 160 Millionen Euro sei das operative Ergebnis im zweiten Quartal besser als erwartet gewesen, urteilte Analyst Cristian Nedelcu von der UBS. Hinzu kommen staatliche Hilfen aus Griechenland, wo ein längerer Verzicht auf Konzessionszahlungen gewährt wird. Vor diesen Hintergründen hält Fraport-Vorstandschef Stefan Schulte auch im Gesamtjahr einen kleinen Gewinn wieder für möglich.
Analysten waren sich uneinig, ob die Einmaleffekte in den Konsensschätzungen schon voll enthalten sind. Laut der JPMorgan-Expertin Elodie Rall könnten sie noch nicht voll eingearbeitet gewesen sein, Ruairi Cullinane von RBC dagegen empfand die Ziele und ein leicht positives operatives Ergebnis in den Marktschätzungen aber schon für enthalten. Händler urteilten, dass sich auf bereinigter Basis nichts ändere.
Auch wenn die wieder anziehenden Passagierzahlen dem Unternehmen jüngst halfen, gehen zuletzt unter Fraport-Anlegern auch wieder verstärkt Sorgen um, was die weltweite Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus betrifft.
Eine Erholung der Aktie vom Corona-Tief war Mitte Juni bei 64,76 Euro gegipfelt, der Kurs hatte sich so zeitweise sogar dem Vorkrisen-Niveau über 70 Euro genähert. Seitdem ist aber wieder Flaute angesagt, im bisherigen Jahresverlauf liegen die Aktien im 13 Prozent im Plus./tih/la/mis
Quelle: dpa-AFX