FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von Eon
Im frühen Handel legten die Eon-Papiere im stabilen Gesamtmarkt um 0,41 Prozent auf 9,416 Euro zu. Am Montag bereits war es ihnen gelungen, die 21-Tage-Linie zurückzuerobern, die aktuell bei etwas über 9,35 Euro verläuft. Diese Durchschnittslinie signalisiert charttechnisch interessierten Anlegern den kurzfristigen Trend der Aktien. Die 200-Tage-Linie für den längerfristigen Trend, die knapp unter 9,80 Euro liegt, stellt dagegen noch ein Hindernis dar. Diesem Widerstand hatte sich das Papier zuletzt am Montag genähert, bevor dann Gewinnmitnahmen eingesetzt hatten.
"Solide Zahlen", lobte ein Händler mit Blick auf den Neunmonatsbericht. JPMorgan-Analyst Vincent Ayral hob insbesondere hervor, dass sowohl die operativen Ergebnisse (Ebitda und Ebit) als auch der bereinigte Überschuss leicht über den Marktschätzungen gelegen hätten.
RBC-Experte John Musk sowie Alberto Gandolfi von Goldman Sachs indes sprachen von weitgehend wie erwartet ausgefallenen Zahlen. Ebenfalls habe Eon wenig überraschend seine Zielspannen für das Ebit und den Überschuss im laufenden Jahr sowie für 2022 bekräftigt. Das, so schrieben beide, passe auch zu ihren Prognosen. Gandolfi allerdings schränkte ein, dass er im Mittel beim bereinigten Nettogewinn 2020 etwas unter der Marktprognose liege.
Er bleibt zudem wegen der hohen Verschuldung Eons bei seiner Verkaufsempfehlung. Diese dürften künftige Wachstumschancen begrenzen, erwartet Gandolfi. Zudem, so befürchtet er, dürften Schritte zur Entschuldung ergebnisverwässernd wirken. Dazu zählen etwa Kapitalerhöhungen.
Musk schrieb zudem: "Alles in allem, da die Ziele beibehalten wurden und die Zahlen wie erwartet ausfielen, dürfte der Markt kaum etwas Begeisterungswürdiges finden. Während der nun anstehenden Analystenkonferenz dürfte etwa die Frage im Vordergrund stehen, inwiefern sich Eon auf die Energiewende vorbereite, sobald Covid nicht mehr so zentral sei. Außerdem rechnet auch er mit Fragen darüber, wie Eon von den hohen Schulden herunterkommen wolle./ck/knd/jha
Quelle: dpa-AFX