FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Wegen eines enttäuschenden Ausblicks stehen Fraport
Nach einem hohen Verlust in 2020 war der MDax
Wenig begeistert äußerte sich auch Goldman-Analyst Patrick Creuset. Er zeigte sich zudem von dem anvisierten freien Barmittelfluss enttäuscht. Dieser deute darauf hin, dass Fraport 2022 mehr Barmittel verbrennen wird als am Markt gedacht. Zudem fand Creuset auf bereinigter Basis in den operativen Kennzahlen des Vorjahres ein Haar in der Suppe.
Unter dem Strich aber hatte der Konzern die Erwartungen im vergangenen Jahr geschlagen. JPMorgan-Expertin Rall wies deshalb darauf hin, dass das Management generell eher konservativ prognostiziere. Tatsächlich hat der Vorstand wohl versucht, die aktuellen geopolitischen Spannungen in der Ukraine in seinen Annahmen möglichst gut zu berücksichtigen. Viele der in die Marktprognosen eingehenden Erwartungen stammen jedoch noch aus der Zeit vor Beginn der russischen Invasion in das Nachbarland.
Mit dem jetzigen Kursrutsch der Fraport-Aktie ist nunmehr ein großer Teil der jüngsten Kurserholung wieder zunichtegemacht. Erst in der vergangenen Woche war das Papier auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen. Die Folgen des Ukraine-Kriegs wie etwa der hohe Ölpreis und die erneute Gefahr schwindender Passagierzahlen hatten zuletzt schwer auf der Fraport-Aktie gelastet - sowie auf Luftfahrt-Werten allgemein. Seit Beginn des Ukraine-Krieges hatte der Fraport-Kurs in der Spitze fast ein Drittel an Wert verloren. Inzwischen sind sämtliche Trendlinien für die kurz bis längerfristige Entwicklung weit entfernt.
Der Konzern ist durch den Konflikt unter anderem im Frachtgeschäft betroffen. Aktuell lässt Fraport zudem seine Aktivitäten am russischen Flughafen in St. Petersburg ruhen, an dessen Betreiber er eine Minderheitsbeteiligung hält. Aber auch für die von russischen Reisenden viel genutzten Standorte im türkischen Antalya sowie in Bulgarien wagt der Konzern derzeit keine Vorhersage./tav/ag/stk
Quelle: dpa-AFX