FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Streichung der Dividende hat am Mittwoch die Anleger von Encavis
Begründet wurde die fehlende Ausschüttung mit notwendigen Investitionen in den Kapazitätsausbau. Wie die Dividendenpolitik in der Zukunft aussieht, hielt sich das Unternehmen am Mittwoch offen. Es handele sich nicht um eine automatische Entscheidung auch für die Zukunft, betonte Unternehmenschef Christoph Husmann in einer Telefonkonferenz anlässlich des vorgelegten Geschäftsberichts. Ob sich die Anleger bald wieder über Ausschüttungen freuen dürfen, hänge aber von der Entwicklung der kommenden Jahre ab.
Im Gesamtpaket sprach Stifel-Analyst Martin Tessier von gemischten Neuigkeiten. Die finalen 2022er Zahlen von Encavis seien zwar etwas besser als die zuvor veröffentlichten Eckdaten, der Ausblick bleibe aber mit Ausnahme des Gewinns je Aktie (EPS) hinter den Erwartungen zurück. Das Ziel, das Portfolio bis 2027 zu erweitern, sei wiederum beeindruckend. Bis dahin will Encavis mit 5,8 Gigawatt mehr als das Zweieinhalbfache seiner heutigen Erzeugungskapazitäten ans Netz angeschlossen haben.
Jan Bauer von Warburg Research monierte, die Ziele implizierten eine nur schwache Gewinndynamik im Vergleich zu anderen Branchen. Dies gehe wohl generell zu Lasten der Attraktivität von Windpark-Betreibern. Auch der Windpark-Entwickler PNE
In der Divididenden-Streichung von Encavis sieht Bauer eine negative Überraschung, die einige Anleger von der Aktie abschrecken werde. Unternehmerisch sei die Entscheidung aber nachvollziehbar, ergänzte der Warburg-Experte. Der Portfolioausbau untermauere den generellen Schwung in der Branche, deren Wachstum aber erst nach und nach anziehen dürfte angesichts aktueller Lieferkettenproblemen. In der negativen Kursreaktion an diesem Mittwoch sieht er für langfristig orientierte Anleger eine Kaufgelegenheit./tih/lew/mis
Quelle: dpa-AFX