FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein optimistischer Geschäftsausblick hat die Aktien der Deutschen Post
Die Bonner hatten auf Basis vorläufiger Quartalszahlen unter anderem ihre Ergebnisprognose für dieses Jahr erhöht. Der Konzern geht von einem durch den Online-Handel getriebenes sehr starkes Weihnachtsgeschäft aus.
Die Einschätzung der Deutschen Post teilt auch Analyst Christian Obst von der Baader Bank: "Das anhaltende Wachstum im Online-Handel treibt an", schrieb der Experte. Noch wichtiger als die Prognoseerhöhung für das operative Ergebnis (Ebit) aber sei die Zielanhebung für den freien Barmittelfluss. Falls das Management diese Entwicklung nicht als positiven Einmal-Effekt sehe sondern als eine verbesserte Basis für weiteres Wachstum, dann könnte 2021 auch die Dividende steigen oder ein Aktienrückkaufprogramm aufgelegt werden, was die Aktien zusätzlich stützen sollte.
Der Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank schrieb, dem Logistikkonzern sei es gelungen, das eher nachlassende Geschäft mit Firmenkunden durch schnelle Prozessänderungen im Privatkundensegment teils ausgleichen zu können. "Die Deutsche Post ist ein klassischer Gewinner der Corona-Virus-Pandemie", resümierte Lipkow mit Blick auf den Paradigmenwechsel hin zum Online-Geschäft.
Der Fachmann David Kerstens vom Analysehaus Jefferies richtete den Blick auf die vorläufigen Quartalszahlen. Mit dem Ebit habe der Logistiker vor allem dank der DHL-Sparte die Markterwartungen deutlich übertroffen.
Bereits kurz vor Bekanntgabe der Prognoseanhebung hatte Analyst Andy Chu von der Deutschen Bank mit starken Zahlen zum dritten Quartal und positiven Überraschungen von Seiten der europäischen Logistikkonzerne gerechnet. Wegen der anhaltend steigenden Frachtraten dürften die Geschäfte besonders gut für die Container-Reedereien gelaufen sein. Die positiven Trends sollten sich im vierten Quartal fortsetzen.
Die Aktien der Deutschen Post haben die coronabedingte Kursdelle bereits Anfang Juni ausgebügelt. Seit Jahresbeginn gerechnet haben die Anteilscheine inzwischen gut 21 Prozent gewonnen, während der Dax in diesem Zeitraum rund 3 Prozent verloren hat./la/jsl/he
Quelle: dpa-AFX