FRANKFURT (dpa-AFX) - Schlechte Nachrichten aus der Auto- und Nutzfahrzeugbranche scheinen den Anlegern aktuell nicht mehr viel auszumachen. Nachdem skeptische Töne des Nutzfahrzeugherstellers Traton am Mittwoch an der Börse letztlich keine Rolle spielten, kletterten Continental am Donnerstag trotz der Umsatz- und Margenwarnung des Konkurrenten Faurecia am Donnerstag an die Dax-Spitze . Sie erholten sich inzwischen bereits um mehr als fünf Prozent von ihrem am Montag erreichten Tief seit November bei 90,09 Euro, mit dem sie seit Juni ein Viertel an Wert verloren hatten.
Der anhaltende Chipmangel wird die globale Autoindustrie einer Studie zufolge deutlich stärker belasten als bislang erwartet. Wegen der fehlenden Halbleiter dürften der Branche dieses Jahr Umsätze in Höhe von 210 Milliarden US-Dollar (179 Mrd Euro) entgehen, prognostizierte die Beratungsfirma Alix Partners. Im Mai waren die Alix-Experten noch von 110 Milliarden Dollar ausgegangen. Das Problem ist aber bereist seit längerem bekannt - und wohl bereits in großen Teilen eingepreist.
Der Auto-Branchenindex Stoxx Europe 600 Autos & Parts verfehlte im Juni sein Rekordhoch nur knapp, rutschte anschließend bis zum Montag aber um fast 16 Prozent. Zum Vergleich: Der marktbreite Stoxx Europe 600 kam derweil nur um knapp sechs Prozent von seinem Höchststand im August zurück. Auch die gestrichene Kaufempfehlung der Bank of America schockte die Conti-Anleger nicht. Sie konzentrieren sich wohl darauf, dass der Analyst Horst Schneider langfristig optimistisch bleibt, und nur für das zweite Halbjahr Skepsis äußert./ag/zb/men
Quelle: dpa-AFX