FRANKFURT (dpa-AFX) - Verzögerungen bei der Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding haben die Papiere von Ceconomy
Einige Anleger klagen aktuell gegen die zur Übernahme geplante Kapitalerhöhung. Nach der vorläufigen Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts Düsseldorf im Freigabeverfahren sieht Ceconomy nun keine ausreichende Sicherheit mehr, dass die Transaktion im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 (bis Ende September) vollzogen werden kann. Die beabsichtigte Vereinfachung der Konzernstruktur samt Kosteneinsparungen sind einem Börsianer zufolge wieder unsicher.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sprach zwar von einer schlechten Nachricht. Er habe gehofft, dass sich das "Kellerhals-Problem" bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres erledigt haben werde, so Bosse. Das Verhältnis zwischen Ceconomy und dem inzwischen verstorbenen Media-Markt-Mitgründer Erich Kellerhals war seit Jahren durch Streitigkeiten um die Vorherrschaft und die Richtung bei Media-Saturn geprägt. Sie reichen in die Zeit weit vor der Abspaltung von Ceconomy durch den Handelskonzern Metro im Jahr 2017 zurück und wurden teilweise vor Gericht ausgetragen. Nun will Ceconomy die 21,62 Prozent an Media-Saturn übernehmen, die die Familie Kellerhals über ihre Familienholding Convergenta hält.
Baader-Experte Bosse geht aber davon aus, dass dieser Plan umgesetzt werden kann - nur eben später als gehofft./ag/la/stk
Quelle: dpa-AFX