FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Industriedienstleister Bilfinger hat die Anleger an der Börse am Montag mit einer deutlichen Gewinnsteigerung im zweiten Jahresviertel überzeugt. Ein Händler sprach dennoch von Licht und Schatten in den Quartalszahlen. Die Aktien zogen auf bis zu 33,78 Euro an. Im Verlauf des Vormittags fielen sie dann aber wieder unter die 21-Tage-Durchschnittslinie sowie unter die 200-Tage-Linie, Indikatoren für den kurz- sowie für den längerfristigen Trend zurück. Gleichwohl blieb bei einem Kurs von 32,68 Euro noch ein Plus von knapp sechs Prozent übrig. Damit versuchten die Papiere, den Ende Juni eingeschlagenen Abwärtstrend abzuhaken. Die Jahresgewinne summieren sich nun wieder auf mehr als ein Fünftel.
Ende Juni hatte sich Analyst Gregor Kuglitsch von der Schweizer Großbank UBS in einer Studie zuversichtlich zu Bilfinger geäußert und dabei das mittelfristige Potenzial für die operative Gewinnmarge (Ebita-Marge) hervorgehoben. Die dadurch ausgelöste Kursrally bis auf 36,60 Euro hatte aber keinen Bestand. Bis Ende vergangener Woche ging es schrittweise um 16 Prozent auf 30,76 Euro nach unten.
Mit dem an diesem Montag vorgelegten Bericht zum zweiten Quartal habe Bilfinger mit dem operativen Gewinn und damit auch mit der operativen Gewinnmarge überzeugt, erklärte ein Händler am Morgen.
So steigerte das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Unternehmenswert im Jahresvergleich um gut ein Drittel auf 43 Millionen Euro. Dazu trug vor allem das Geschäftsfeld Anlagenbau und Wartung in Europa bei, aber auch das Geschäft mit größeren Anlagen. Die Marge verbesserte sich damit auf 3,9 Prozent. 2023 sollen es weiterhin 3,8 bis 4,1 Prozent Marge werden.
Der starken Gewinnentwicklung stehe allerdings der Auftragseingang gegenüber, der im Jahresvergleich etwas gefallen sei, gab der Händler zu bedenken. Der Ordereingang habe im zweiten Quartal unter dem Umsatz gelegen, was nicht allen Investoren schmecken dürfte./mis/la/stk
Quelle: dpa-AFX