FRANKFURT (dpa-AFX) - Beim IT-Dienstleister Bechtle
Nach einem Sprung bis auf 171 Euro behaupteten die Aktien um die Mittagszeit noch einen Kurszuwachs von rund zwölfeinhalb Prozent auf 169,30 Euro. Damit machten sie die deutlichen Verluste der beiden vergangenen Tage mehr als wett und waren klarer Spitzenreiter im starken MDax
Zudem nähern die Bechtle-Papiere sich wieder dem knapp einen Monat alten Rekordhoch bei 181,80 Euro. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus aktuell auf mehr als ein Drittel. Beim Index der mittelgroßen Börsenunternehmen steht für diesen Zeitraum nur ein minimaler Anstieg von wenigen Punkten zu Buche.
Bechtle profitierte im dritten Quartal davon, dass viele Unternehmen und Behörden ihre IT-Systeme aufrüsten, um Arbeitsprozesse auch im Home-Office oder Mobiles Arbeiten zu verbessern. Den mehr als siebenprozentigen Umsatzanstieg hatte das Unternehmen schon vorab berichtet. Auch dank Kosteneinsparungen legten das Vorsteuerergebnis und der Nettogewinn um jeweils rund ein Viertel zu.
Da Vorstandschef Thomas Olemotz mit einem branchentypisch guten Schlussquartal rechnet, traut er seinem Unternehmen nun für das Gesamtjahr einen mehr als zehnprozentigen Anstieg des Vorsteuerergebnisses zu. Bisher hatte Bechtle hier fünf bis zehn Prozent angepeilt und die Markterwartung am oberen Ende dieser Spanne gelegen.
Die Analystenreaktionen fielen überwiegend positiv aus. Knut Woller von der Baader Bank sah sich in seiner schon nach den Eckdaten geäußerten Einschätzung bestätigt, dass die Jahresziele zu konservativ gewesen seien. Bechtle schlage sich im schwierigen Umfeld weiter sehr gut, so Woller. Sein Kollege Martin Comtesse vom Analysehaus Jefferies sprach von einem "weiteren starken Signal in einem schwierigen Jahr".
Andreas Wolf vom Analysehaus Warburg Research betonte den Gewinn weiterer Marktanteile sowie die operativ starke Geschäftsentwicklung. Sein Kollege Woller hob positiv hervor, dass der Online-Handel im dritten Quartal wieder in die Wachstumsspur gefunden habe.
Etwas zurückhaltender fiel indes das Urteil des Bankhauses Lampe aus. Deren Experte Wolfgang Specht sprach zwar von einem beeindruckenden Wachstum und verwies darauf, dass die letzten sechs Wochen des Jahres traditionell für rund 40 Prozent der Jahresumsätze und -gewinne stünden. Zum Beginn des neuen Jahres befürchtet er aber eine schwindende Wachstumsdynamik. Denn sowohl Übernahmefantasien als auch der Rückenwind durch die Corona-Pandemie dürften dann nachlassen.
Am Montag hatten das Mainzer Biotech-Unternehmen Biontech
Quelle: dpa-AFX