MADRID/ISTANBUL (dpa-AFX) - Unter den Turbulenzen am türkischen Aktienmarkt nach der Entlassung des Notenbankchefs durch Präsident Recep Tayyip Erdogan haben am Montag im europäischen Bankenumfeld besonders die Papiere der BBVA
Erst in der vergangenen Woche hatten sie mit in der Spitze fast 4,90 Euro den höchsten Stand seit Ende Februar 2020 erreicht und damit ihre Verluste seit Beginn des Corona-Börsencrashs fast komplett aufgeholt. Begünstigt hatten wie für den gesamten Bankensektor die anziehenden Renditen am Anleihemarkt. Banken profitieren davon, etwa im klassischen Kreditgeschäft.
In der Türkei hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan nun aber in der Nacht zum Samstag den Zentralbankchef Naci Agbal nach nur wenigen Monaten im Amt entlassen. Die Entscheidung erfolgte kurz nachdem die türkische Notenbank den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation überraschend deutlich um 2,0 Prozentpunkte auf 19 Prozent angehoben hatte. Zuvor hatte sich Erdogan immer wieder für niedrigere Zinsen stark gemacht.
An der türkischen Börse gab es am Montag daraufhin sehr hohe Verluste. Der Bankenindex in Istanbul knickte um rund zehn Prozent ein. Für die spanische BBVA mit ihrer Tochter Garanti ist die Türkei ein wichtiger Markt, der mehr als zehn Prozent zum Gewinn beisteuert. Die Garanti-Aktien sackten um rund zehn Prozent ab./ajx/mis
Quelle: dpa-AFX