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AKTIE IM FOKUS: Apple vorbörslich mau - Niedrige Erwartungen an neue Produkte

AKTIE IM FOKUS: Apple vorbörslich mau - Niedrige Erwartungen an neue Produkte
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09.09.2024 ‧ dpa-Afx

NEW YORK (dpa-AFX) - Apple steht am Montag mit der jährlichen Produktvorstellung im Fokus. Die neuen iPhone-Modelle, die ab 19.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit der Öffentlichkeit präsentiert werden, sollen den Technologiekonzern in die Ära der Künstlichen Intelligenz (KI) katapultieren. Dennoch erwarten Marktbeobachter nur bedingt positive Kursimpulse. Denn bei diesem Boom-Thema hinkt Apple der Konkurrenz bisher hinterher. Zudem wird das Unternehmen unter Verweis auf rechtliche Unsicherheiten seine fortgeschrittenen KI-Funktionen in der EU vorerst nicht einführen.

Die vorbörsliche Entwicklung der Aktie scheint skeptischen Einschätzungen zunächst recht zu geben. Mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 221,30 US-Dollar bliebe Apple innerhalb der Handelsspanne vom Freitag. Die Aufmerksamkeit gilt weiter der für den kurz- bis mittelfristigen Trend wichtigen 50-Tage-Durchschnittslinie, mit der die Papiere seit vergangener ringen. Sie liegt etwas oberhalb des aktuellen Bewertungsniveaus.

"Es ist wieder einmal Apple-Day", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets die anstehende Produktvorstellung. "Es ist der wichtigste Tag für alle Apple-Jünger und auch für die Börse immer ein Termin, an dem Analysten und Investoren ganz genau hinschauen und die Zukunftsfantasie für Umsätze, Gewinne und nicht zuletzt für den Aktienkurs ableiten wollen." Die Änderungen beim neuen iPhone 16 zum Vorgängermodell "sollten sich allerdings in Grenzen halten". Molnar sieht die Aktie auf einem Niveau von 220 Dollar angemessen bewertet. Die wichtige Unterstützung bei 200 Dollar habe beim Marktcrash Anfang August "schon einmal gehalten und sollte Anlegern eine gute Orientierung geben".

Apple hoffe darauf, mit seiner Markenstärke und den neuen KI-Funktionen die Kaufzurückhaltung der Verbraucher in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu überwinden, schrieb Susannah Streeter von der Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. Das Unternehmen müsse hier allerdings einen Rückstand auf Konkurrenten wie Samsung und die Alphabet -Tochter Google aufholen, die bereits früher Smartphones mit KI-Funktionen auf den Markt gebracht hätten.

Auch mit Blick auf die aufgegebenen Pläne für ein elektrisches, selbstfahrendes Auto setzt Apple Streeter zufolge bei Thema KI nun offenbar alles auf die Smartphone-Karte. Sie sieht Apple hier an einer Wegscheide. Denn das Unternehmen habe in diesem Bereich seit Jahren keine wirklichen Innovationen mehr auf den Markt gebracht.

Auch der Blick in den Rückspiegel bereitet bei Apple nur bedingt Freude. Der Kursanstieg seit Jahresbeginn fällt mit knapp 15 Prozent zwar mehr als doppelt so hoch aus wie beim US-Leitindex Dow Jones Industrial - und auch deutlicher als beim Tech-Auswahlindex Nasdaq 100 , in dem die Aktie ebenfalls gelistet ist. Doch in beiden Börsenbarometern gibt es etliche Unternehmen, deren Anteilseigner sich 2024 bislang über erheblich höhere Kursgewinne freuen können.

Das gilt vor allem für den Chiphersteller Nvidia . Das KI-Vorzeigeunternehmen ist zwar in den vergangenen Monaten auch nicht von den Turbulenzen im Technologiesektor verschont geblieben. Doch im bisherigen Jahresverlauf können sich die erfolgsverwöhnten Aktionäre immer noch über mehr als eine Kursverdoppelung freuen.

Und nicht nur andere Tech-Riesen wie die Facebook-Mutter Meta und der Nvidia-Branchenkollege Broadcom haben 2024 deutlich besser abgeschnitten als Apple. Auch Aktien aus traditionelleren Branchen wie der Handelskonzern Walmart , der Kreditkartenkonzern American Express sowie die Finanzkonzerne JPMorgan und Goldman Sachs sowie der Softdrinkhersteller Coca-Cola haben Apple abgehängt.

Ein kleiner Trost für die Aktionäre: Mit einer Marktkapitalisierung von zuletzt knapp 3,4 Billionen Dollar ist Apple wieder unangefochten das wertvollste Unternehmen der Welt. Der Softwareriese Microsoft und Emporkömmling Nvidia, die Apple diesen Status zeitweilig streitig gemacht hatten, folgen mit knapp 3 beziehungsweise rund 2,5 Billionen Dollar auf den nächsten Plätzen./gl/tih/mis

Quelle: dpa-AFX

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