FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger deutscher Medienkonzerne sind am Dienstag ziemlich besorgt um die Werbeerlöse. Negative Analystenkommentare prägten die schlechte Stimmung im Sektor und dies machte sich am stärksten bemerkbar bei ProSiebenSat.1
Goldman Sachs hat die ProsiebenSat.1-Papiere bei reduziertem Kursziel von 9 Euro zum Verkauf empfohlen. Die Experten senkten in einer Branchenstudie generell ihre Ergebnisschätzungen für europäische Internet- und Medienwerte, bei den stärker von Werbung abhängigen Unternehmen reduzierten sie ihre Prognosen aber besonders deutlich. Für ProSiebenSat.1 werden vor diesem Hintergrund immense Ergebnisrisiken gesehen.
Der Kursrutsch bei ProSiebenSat.1 riss auch die Papiere des Konkurrenten RTL Group
Mit ihrer Werbemarkt-Skepsis trafen die Goldman-Experten den Tenor ihrer US-Kollegen von der Bank of America, die sich am Dienstag in einer auf Werbeagenturen und Werbedienstleister fokussierten Sektorstudie ebenfalls negativ zu den Perspektiven äußerten. Demnach komme der Gegenwind in der Branche mit den aktuellen Rezessionsängsten gerade erst auf, schrieb der Bofa-Experte Adrien de Saint Hilaire.
Der Experte nahm dies am Dienstag zum Anlass für eine Abstufung des Außenwerbe-Spezialisten JCDecaux um gleich zwei Stufen. Eine bisherige Kaufempfehlung drehte er direkt in ein Verkaufsvotum und das Kursziel wurde von ihm fast halbiert. Dem Kursminus von etwa acht Prozent bei den JCDecaux-Aktien folgten auch die Papiere des deutschen Konkurrenten Ströer mit rund 5 Prozent. Beide Werte sieht auch Goldman mit "Sell" sehr skeptisch./tih/ag/jha/
Quelle: dpa-AFX