FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Adler Group
Adler schrieb im ersten Halbjahr aufgrund von Wertberichtigungen rote Zahlen. Seinen Aktionären wird der Konzern keinen Dividendenvorschlag unterbreiten. Dies geschehe aus Gründen der Vorsicht, solange kein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt sei, teilte das Unternehmen mit. Adler werde bis auf Weiteres auch keine zukunftsgerichtete Aussage zur Dividende treffen. Die Suche nach einem Prüfer für die Jahresabschlüsse 2022 gehe weiter. Zudem bestellte der Verwaltungsrat Thomas Echelmeyer mit Wirkung zum 1. September zum Finanzvorstand des Unternehmens. Der Manager hat diese Funktion bereits seit 1. Juni interimistisch inne.
Die Aktien sind in den letzten Monaten stark eingebrochen. Auslöser des Dilemmas: Adler war 2021 ins Visier von Leerverkäufern geraten. Im Oktober 2021 veröffentlichte Viceroy einen umfangreichen Bericht mit vielen Vorwürfen, etwa was die Bewertung von Immobilienprojekten betrifft. Adler hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Die Finanzaufsicht Bafin hatte jüngst mitgeteilt, dass die Jahresbilanz 2019 von Adler Real Estate fehlerhaft sei.
Zudem hatten die Wirtschaftsprüfer von KPMG dem Unternehmen das Testat für den Geschäftsbericht 2021 verweigert. Das Unternehmen hatte Ende April dennoch Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt - und wegen hoher Abschreibungen einen Milliardenverlust ausgewiesen./ajx/mis
Quelle: dpa-AFX