FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Ein Verkauf von Vermögensteilen hat dem am Vortag auf ein Rekordtief eingebrochenen Aktienkurs der Adler Group
Der stark unter Druck stehende und hoch verschuldete Immobilienkonzern Adler kommt bei seinen geplanten Anteilsverkäufen weiter voran. Er adressierte damit eines der Themen, die am Vortag den Anlegern noch heftig aufgestoßen waren. Zum einen wurde der bereits im Oktober angekündigte Verkauf von Wohnungen und Gewerbeeinheiten an den Konkurrenten LEG
An BCP hat sich LEG bereits knapp 31 Prozent für 328 Millionen Euro und zudem eine Option auf weitere 63 Prozent der BCP-Anteile von der Adler Group gesichert. LEG wird im Falle einer Ausübung dafür mindestens 765 Millionen Euro zahlen. Die Adler Group hatte vor Kurzem den Verkauf von Töchtern und Immobilien angekündigt, um sich finanziell Luft zu verschaffen. Die Wohnungsgesellschaft BCP betreibe "ein hochattraktives Portfolio in Deutschland mit mehr als 12 000 Einheiten", schrieb Analyst Tim Leckie von der Investmentbank JPMorgan.
Am Vortag war der Adler-Kurs um mehr als 20 Prozent eingebrochen auf einen historischen Tiefststand. Das Unternehmen ist aus dem Zusammenschluss mehrerer Gesellschaften entstanden und steht am Finanzmarkt seit einiger Zeit wegen der komplexen Finanzstruktur unter Druck. Verstärkt wurde dies Anfang Oktober durch die Vorwürfe des Leerverkäufer Fraser Perring. Auf einer Investorenkonferenz am Vortag ließ die Adler Group allerdings keine Fragen dazu zu. Das hatte die Verunsicherung unter Anlegern noch geschürt und den Kurs absacken lassen.
Schon Anfang Oktober waren die Aktien der Adler Group in den freien Fall übergegangen. An zwei Börsentagen waren sie um gut ein Drittel eingebrochen. Auslöser waren Vorwürfe des Leerverkäufers Fraser Perring, der auf fallende Kurse der Aktie setzt. Daraufhin sprang der Immobilienriese Vonovia
Was den Konkurrenten LEG Immobilien betrifft, führten die beiden Deals nun zu einer Anpassung der für 2022 gesteckten Ziele. Die in der Branche wichtige Kennziffer Funds from Operation (FFO) soll auf 475 bis 490 Millionen Euro steigen. Bislang hatte der LEG-Vorstand einen operativen Gewinn von 450 bis 460 Millionen Euro angepeilt. Experte Kai Klose von der Privatbank Berenberg sieht die Deals im Einklang mit der LEG-Strategie, eine stärkere regionale Diversifikation zu erreichen./bek/tih/jha/
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Quelle: dpa-AFX