FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger der Adler Group
Die mit schweren Vorwürfen konfrontierte Adler Group hatte am Nachmittag bekannt gegeben, dass KPMG nicht wie vorgesehen als Abschlussprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022 zur Verfügung steht. "Diese Entscheidung seitens KPMG kommt für uns äußerst überraschend, ist enttäuschend und irritierend", hieß es daraufhin in einer Stellungnahme des Verwaltungsrats-Vorsitzenden Stefan Kirsten.
Mit dem Kursrutsch bewegte sich der Adler-Kurs wieder in Richtung des Rekordtiefs von 3,88 Euro. Dieses war zu Monatsbeginn erreicht worden, als die Verweigerung des Testats durch die Wirtschaftsprüfer von KPMG und der berichtete Milliardenverlust für das vergangene Jahr den Kurs belastet hatten. Noch Ende April hatten sich die Aktien kurzzeitig erholt, nach ersten Aussagen zu einer Sonderuntersuchung. KPMG sah sich dann aber außer Stande, ein Prüfungsurteil für den Konzern- und den Einzelabschluss 2021 abzugeben.
Am Morgen war schon bekannt geworden, dass der Adler-Tochter Consus Real Estate dasselbe Schicksal droht wie dem Mutterkonzern, der im vergangenen Jahr bereits Abschreibungen auf Consus vornehmen musste. Verantwortlich dafür seien gestiegene Baukosten und eine deutliche Reduzierung des erwarteten Projektentwicklungsvolumens, teilte Adler mit. Man sei sich der Verantwortung als Mehrheitsaktionärin mit einem Anteil von mehr als 90 Prozent bewusst und grundsätzlich bereit, Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals von Consus zu unterstützen. Von einem Händler hieß es dazu, die Nachricht komme nicht völlig überraschend./tih/edh/jha/
Quelle: dpa-AFX