FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktionäre der Adler Group
Seither gibt es aber kritische Stimmen, wie die von Barclays-Analyst Sander Bunck. Er wertete es zwar als grundlegend erfreulich, dass die KPMG laut der Adler Group keine Beweise für den von einem Börsenspekulanten unterstellten systematischen Betrug gefunden habe. Der Experte kritisierte er, dass es den KPMG-Bericht noch nicht auf Englisch gebe, was ihm eine Analyse erschwere. Er betonte zudem, rund um Projektbewertungen und offene Forderungen blieben zu viele Fragen, um die Aktie "in ruhigere Gewässer zu führen". Der Bericht behebe auch nicht die Unsicherheit rund um den Finanzmittelfluss (Cashflow).
Der Immobilienkonzern hatte Ende vergangener Woche mitgeteilt, sich nach der Vorlage der Ergebnisse der Sonderuntersuchung durch die Wirtschaftsprüfer der KPMG von den Vorwürfen systematischen Betrugs entlastet zu sehen. Zwar seien in der Dokumentation und in der Abwicklung einiger Transaktionen Mängel festgestellt worden, die Sonderprüfer hätten aber keine Beweise dafür gefunden, dass es systematisch "betrügerische oder die Gesellschaft ausplündernde Transaktionen mit angeblich nahestehenden Personen" gegeben habe.
Die Aktien waren daraufhin am Freitag zunächst um rund ein Fünftel nach oben geschnellt. Allerdings zeigten sich die Anleger dann nicht lange wirklich überzeugt von den Adler-Äußerungen. Zum Handelsschluss notierten die Aktien nur noch rund ein Prozent im Plus.
Die Sonderprüfung durch die KPMG-Prüfer ging auf Vorwürfe der Investmentfirma Viceroy des Leerverkäufers Fraser Perring zurück, der auch den insolventen Finanzdienstleister Wirecard früh mit Veröffentlichungen unter Druck gesetzt hatte. Gegen Adler hatte Viceroy erstmals Anfang Oktober vergangenen Jahres schwere Vorwürfe erhoben - unter anderem mit Blick auf die Bewertung von Immobilienprojekten./tih/mis
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Quelle: dpa-AFX