(neu: Aktienkurs im 1. Absatz aktualisiert und Analystenkommentar im 4. Absatz)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die geplante Kapitalerhöhung zur Finanzierung einer Milliardenübernahme in den USA hat die Aktien des Medizintechnikkonzerns Siemens Healthineers
Healthineers will mit dem Kauf des US-Konzern Varian
Zunächst wird aber die Konzernmutter Siemens einen Brückenkredit von 15,2 Milliarden Euro bereitstellen, der dann bis zur Hälfte mit einer Kapitalerhöhung ersetzt werden soll. Gemessen am Schlusskurs vom Freitag müssten zur Refinanzierung des halben Kredits rund 170 Millionen neue Aktien ausgeben werden; damit würde das Aktienkapital um 17 Prozent steigen. Es könnte am Ende aber auch mehr werden.
Analyst Elmar Kraus von der DZ Bank sagte, Siemens Healthineers kaufe sich für einen "stolzen Preis" wieder in ein Segment ein, das das Unternehmen vor Jahren aufgegeben habe - "vorwiegend aufgrund der Konkurrenz durch Varian", wie Kraus hinzufügte. Interessanten Wachstumsaussichten stünden der hohe Preis und die Verwässerung der Anteile der Altaktionäre gegenüber.
Analyst Scott Bardo von der Privatbank Berenberg sprach in einer ersten Reaktion von einem umsichtigen und mutigen Schritt. Der Deal biete strategische Vorteile und sei finanziell in einigen Aspekten attraktiv.
Da die Konzernmutter Siemens sich an der Kapitalerhöhung nicht beteiligt, wird der Streubesitz der Siemens-Healthineers-Aktien steigen, was auch zu einem höheren Handelsvolumen führen dürfte. Da das ein wichtiges Kriterium für die Aufnahme in den Dax ist, kann sich der Konzern nun auch Hoffnung auf einen Aufstieg in die erste Börsenliga machen.
Absolut gesehen hat die Siemens-Tochter eigentlich das Zeug für den Dax. Mit einem Börsenwert von rund 41 Milliarden Euro würde Healthineers nur knapp außerhalb der Top 10 im Index liegen. Derzeit ist allerdings der für die Dax-Aufnahme relevante Börsenwert des Streubesitzes zu gering. Dieser wird durch die geplante Anteilsreduzierung von Siemens steigen./bek/he
Quelle: dpa-AFX