(neu: Aktienkurse aktualisiert und weiterer Analystenkommentar)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Angebot des spanischen Mutterkonzerns Telefonica
Am Dienstag schnellten Telefonica Deutschland um knapp 38 Prozent auf 2,35 Euro nach oben. Diesen Preis bietet die spanische Telefonica für die rund 840 Millionen Papiere oder gut 28 Prozent der Aktien, die ihr noch nicht gehören. Damit beläuft sich das Volumen des Deals auf knapp zwei Milliarden Euro.
Eigenen Angaben zufolge hält Telefonica derzeit rund 70 Prozent an Telefonica Deutschland. Finanzierungsprobleme dürften die Spanier bei dem Geschäft nicht haben: "Telefonica sitzt derzeit auf sieben Milliarden Euro Cash brutto in der Bilanz, die reichlich Spielraum zur Finanzierung lassen", schrieb Analyst Akhil Dattani von JPMorgan in einer ersten Einschätzung der Transaktion.
Erst Anfang August waren Telefonica Deutschland binnen zwei Handelstagen um gut 23 Prozent eingebrochen. Auslöser des Kursrutsches war, dass der bisherige Roaming-Partner 1&1 zum Netzbetreiber Vodafone wechselt. Der derzeitige Vertrag zwischen Telefónica Deutschland und 1&1 gilt nur für 4G, bei Vodafone ist hingegen mit 5G der neueste Mobilfunkstandard inbegriffen. Analysten hatten diese Entwicklung als schwere strategische Schlappe für Telefonica Deutschland gewertet.
Der Kursabsturz dürfte nun das Kaufangebot der Mutter Telefonica nach sich gezogen haben, schrieb Simon Stippig von Warburg Research: "Das Angebot folgt auf die anhaltende Schwäche der Telefonica-Deutschland-Aktie, die durch die Ankündigung von 1&1 und Vodafone ausgelöst wurde". Der Experte rechnet nicht mit höheren Hürden für die Übernahme und schraubte seinen fairen Wert auf den Angebotspreis von EUR 2,35 je Aktie nach oben.
Auf der Handelsplattform Xetra hatte es am Dienstagmorgen gut eine Dreiviertelstunde gedauert, bis ein erster Kurs für die Aktien von Telefonica Deutschland ermittelt werden konnte. Die Kurs-Rally der Papiere zog auch andere Papiere deutscher Telekomanbieter wie United Internet
Quelle: dpa-AFX