(neu: Kurs aktualisiert im 1. Absatz und Aussagen der Finanzchefin im 2. Absatz)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank
Bei dem Geldhaus wächst nach der Rückkehr in die Gewinnzone im ersten Quartal nun die Hoffnung auf eine Trendwende. Die Chancen seien "durchaus gestiegen", auch im Gesamtjahr 2021 unter dem Strich schwarze Zahlen zu schreiben, sagte Finanzchefin Bettina Orlopp am Mittwoch in einer Telefonkonferenz.
Statt eines von Analysten erwarteten dreistelligen Millionenverlustes stand im ersten Quartal unter dem Strich ein Gewinn von 133 Millionen Euro in den Büchern. Wie Goldman-Sachs-Experte Jernej Omahen in einer ersten Reaktion schrieb, übertraf die Bank aber nicht nur damit die Erwartungen, sondern auch mit den Erträgen. Bei diesen rechnet die Bank nun im Gesamtjahr nicht mehr mit einem Rückgang, sondern mit einer leichten Steigerung.
Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC fasste zusammen: "Das erste Quartal ist in vielerlei Hinsicht besser als erwartet gewesen." Sie schätzt, dass das Gesamtpaket mit einem schwungvollen Provisions- und Gebührentrend, einem weiterhin starken Fokus auf die Kosten und einer besseren Kapitalstruktur von Anlegern positiv aufgenommen wird. Für die Kernkapitalquote (CET1) geht die Commerzbank nun statt der bisher genannten 12 von 12,5 Prozent aus.
Daniele Brupbacher von der schweizerischen Bank UBS analysierte, die besser als erwartet ausgefallene Ertragsentwicklung stehe mit dem Aktien- und Anleihehandel in Zusammenhang. Wie die Commerzbank-Finanzchefin Bettina Orlopp gesagt habe, habe zum positiven Ergebnis "besonders das starke Wertpapiergeschäft beigetragen, mit dem wir die Effekte aus dem negativen Zinsumfeld weitgehend ausgleichen konnten."
Die zuletzt gute Kursentwicklung setzte sich am Mittwoch mit dem höchsten Stand seit mehr als einem Jahr fort. Ausgehend von vom Corona-Tief unter der Marke von 3 Euro im Frühjahr 2020 hat sich der Kurs mittlerweile mehr als verdoppelt, allein in den vergangenen drei Wochen haben die Titel um rund 30 Prozent zugelegt.
Um den im Februar 2020 begonnenen Corona-Crash vollständig wettzumachen, fehlen der Aktie noch knapp acht Prozent. Zuletzt wurden die zunehmenden Inflationssorgen immer wieder als Stütze für den Bankensektor angeführt, weil dies höheren Zinsen eine Perspektive gibt. Dies kann zum Beispiel das Kreditgeschäft einer Bank wieder lukrativer machen./bek/he
Quelle: dpa-AFX