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FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem verweigerten Testat der Wirtschaftsprüfer von KPMG für die Geschäftszahlen sind die Aktien der Adler Group
Noch Ende April hatten sie sich kurzzeitig bis auf 13,95 Euro erholt, als Anleger erleichtert auf die Ergebnisse der KPMG-Sonderuntersuchung reagiert hatten. Grund dafür waren wiederum Betrugsvorwürfe der Investmentfirma Viceroy des Leerkäufers Fraser Perring. Geblieben ist von diesem Strohfeuer aber nichts - binnen gut zwei Wochen verloren sie inzwischen drei Viertel an Wert.
Am Samstag waren mehrere Mitglieder des Verwaltungsrats von Adler zurückgetreten, nachdem sich KPMG am Freitagabend außer Stande gesehen hatte, ein Prüfungsurteil für den Konzern- und den Einzelabschluss 2021 abzugeben. Trotz dieses Versagungsvermerks legte Adler am Samstag Jahreszahlen vor, um seiner Berichtspflicht nachzukommen, und meldete einen Milliardenverlust.
Für die Anleger sind die Zahlen nach dem versagten Testat der Wirtschaftsprüfer derzeit zweitrangig. Befürchtet wird, Adler könne eine zweite Wirecard
Viceroy, die auch Wirecard schon früh im Visier hatte, hatte gegen Adler im Oktober schwere Vorwürfe erhoben. Dabei ging es unter anderem um die Bewertung von Immobilienprojekten. Adler wies die Kritik seither wiederholt zurück und sah sich vor zwei Wochen von den Vorwürfen systematischen Betrugs entlastet. Zwar seien in der Dokumentation und in der Abwicklung einiger Transaktionen Mängel festgestellt worden, die Prüfer hätten aber keine Beweise dafür gefunden, dass es systematisch "betrügerische oder die Gesellschaft ausplündernde Transaktionen mit angeblich nahestehenden Personen" gegeben habe, hatte Adler damals mitgeteilt.
Auch Vonovia hat sich mit dem Einstieg bei Adler im Februar keinen Gefallen getan. Vonovia sicherte sich damals im Wege der Pfandverwertung einen Anteil von 20,5 Prozent an Adler. Für Vonovia-Papiere ging es seither um ein Viertel bergab, auch wenn der hohe Abschlag am Montag teilweise durch die Dividendenzahlung kompensiert wird./ajx/ag/mis
Quelle: dpa-AFX