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FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Margen und ein deutlich unter den Schätzungen liegender freier Barmittelzufluss beim Autozulieferer und Reifenhersteller Continental
RBC-Analyst Tom Narayan sprach angesichts der vorgelegten Eckzahlen für das Gesamtjahr von einer Warnung des Unternehmens. Conti habe vorläufige Zahlen bekannt gegeben, da der freie Barmittelzufluss (FCF) erheblich von der zuvor veröffentlichten Prognose des Unternehmens und der durchschnittlichen Analystenschätzung abweiche. Statt eines freien Cashflows für 2022 von 600 bis 800 Millionen Euro rechne Conti nur noch mit 200 Millionen. Der Konsens habe bei 530 Millionen gelegen. Eine negative Kursreaktion hatte er daher erwartet.
Auch Analyst Philipp Konig von der US-Investmentbank Goldman Sachs erklärte die Vorlage von Eckzahlen mit dem schwachen Cashflow. Als Grund für das Verfehlen der Prognose habe das Unternehmen allerdings geringer als erwartete Zahlungseingänge im Konzern geltend gemacht, sodass er davon ausgehe, dass dies vor allem auf verspätete Zahlungen von Autobauern und Reifenhändlern zurückzuführen sei, die 2023 aufgeholt werden dürften.
Auch die Analysten Marc-René Tonn von Warburg Research und Himanshu Agarwal von Jefferies hoben in erster Linie den schwachen Barmittelzufluss hervor. Allerdings habe das Ziel von Conti für die Kennzahl "bereits als ambitioniert" gegolten, schrieb Tonn, und auch Agarwal ist der Ansicht, dass ein Unterschreiten nicht wirklich überrascht haben dürfte.
Erklärungsbedürftig sind laut Tonn aber die im Vergleich zum Vorquartal rückläufigen Margen im Autozuliefergeschäft und die Margenschwäche der Kunststofftechniksparte Contitech. Er ist daher der Ansicht, dass nach dem starken Kurszuwachs der Aktie seit Jahresbeginn ein weiterer Anstieg ein zunehmendes Vertrauen voraussetze, dass das Unternehmen die Profitabilität in der Auto-Sparte wiederherstellen und gleichzeitig die starke Profitabilität im Reifengeschäft aufrechterhalten könne./ck/men/jha/
Quelle: dpa-AFX