(neu: Aktienkurs, weitere Stimmen, Kapitalmarkttag November)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem zwischenzeitlich deutlichen Dreh ins Plus sind die Aktien von Siemens Energy
Zuletzt verloren die Papiere des Energietechnikkonzerns 6,4 Prozent auf 14,56 Euro und blieben damit etwas über ihrem Tagestief von 14,45 Euro aus dem frühen Handel. Der Ende Juni nach abermaliger Prognosekürzung mit 13,775 Euro erreichte tiefste Kurs seit November 2022 rückt nun aber wieder in die Nähe. Der Leitindex Dax
Siemens Energy geht wegen der herben Probleme im Windgeschäft von einem Jahresverlust von mehreren Milliarden Euro aus. Dabei belasten sowohl Kosten für die Behebung von Qualitätsmängeln bei Landturbinen als auch deutlich höhere Projektkosten und Aufwendungen für den Hochlauf für Meeresanlagen (Offshore). Händler lobten nach den Quartalszahlen von Siemens Energy, dass der Konzern nun endlich die Belastungen durch die Windkrafttochter Gamesa beziffern könne. Der Ausblick sei aber ernüchternd.
Der Konzern müsse nun erst einmal die Schäden an den bestehenden Windkraftanlagen beseitigen, bevor neue Aufträge vielleicht wieder für Fantasie im Geschäft und auch für den Aktienkurs sorgen könnten, erläuterte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Ein Ende der Flaute und eine mögliche Rückkehr in die schwarzen Zahlen dürfte für Siemens Energy noch länger auf sich warten lassen, bis dahin bleibt das Vertrauen der Anleger in die Aktie erst einmal zerstört."
Der laufende Strategie- und Sanierungsplan der Wind-Tochter Siemens Gamesa soll nun überprüft und nachgeschärft werden. Einzelheiten will Siemens Energy auf einem Kapitalmarkttag am 21. November vorstellen. Marktteilnehmer, die auf einen früheren Zeitpunkt für eine Lösung gesetzt haben, dürften erst einmal enttäuscht sein. Die Verunsicherung bleibt. Da nutze es auch nichts, dass das Geschäft abseits von Gamesa gut läuft und Cash generiert.
Ende Juni hatten der Konzern an der Börse an nur einem Tag 37 Prozent seiner Marktkapitalisierung eingebüßt. Damit reihte sich die Aktie in die Liste der größten Tagesverlierer im deutschen Leitindex ein. Grund waren damals bereits die Probleme bei Gamesa, weshalb der Konzern seine Prognosen zunächst zurückziehen musste./ajx/nas/stw
Quelle: dpa-AFX