FRANKFURT/WIESBADEN (dpa-AFX) - Probleme im US-Büromarkt könnten die Aareal Bank
"Wir werden ein paar Einzelfälle haben in den USA, wo wir eine höhere Risikovorsorge sehen werden." Möglicherweise werde die Vorsorge für gefährdete Finanzierungen auch "deutlich höher" ausfallen als erwartet. Der Vorstand des Wiesbadener Instituts hatte für die Risikovorsorge im laufenden Jahr eine Spanne von 170 Millionen bis 210 Millionen Euro prognostiziert. 2022 waren es 192 Millionen Euro.
Die auf die Finanzierung von Gewerbeimmobilien spezialisierte Bank macht ihr Geschäft zu 90 Prozent im Ausland. Nordamerika hat einen Anteil von etwa einem Drittel. Im US-Büromarkt hatte die Bank zuletzt Finanzierungen im Volumen von 3,9 Milliarden Euro in den Büchern. Die Probleme in dem Segment rühren daher, dass die Zinsen in den USA noch stärker gestiegen sind als im Euroraum. Dazu kommt ein ausgeprägter Trend zur Heimarbeit.
Klösges betonte: In allen anderen Anlageklassen - Hotels, Einkaufszentren, Logistikimmobilien - gebe es "im Moment überhaupt keine Schwächeanzeichen". Der Vorstand sei weiterhin überzeugt, die für das Jahr angepeilten Gewinnziele zu erreichen. Angepeilt ist ein Betriebsgewinn von 240 Millionen bis 280 Millionen Euro. Im Jahr 2022 hatte die Aareal Bank 239 Millionen Euro Betriebsergebnis erzielt, auf die Aktionäre war ein Gewinn von 138 Millionen Euro entfallen.
Die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge sowie der kanadische Pensionsfonds CPPIB haben die Aareal Bank kürzlich übernommen. "Wir gehen fest davon aus, dass die Investoren unsere Strategie auch für die nächsten Jahre unterstützen", sagte Klösges. Ob die neuen Eigentümer, die zusammen rund 90 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte halten, die Aareal Bank von der Börse nehmen, ist noch nicht entschieden. Noch wird die Aktie an der Börse gehandelt, sie ist jedoch schon im September aus dem Nebenwerte-Index SDax
Quelle: dpa-AFX